Insgesamt sind im Jahr 2023 28.9 Millionen Passagiere über den Flughafen Zürich geflogen, was einem Plus von 28% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Während der Sommer- und Herbstferien wurden am Flughafen Zürich an einzelnen Spitzentagen über 100’000 Reisende pro Tag verzeichnet. Gegenüber 2019 lagen die Passagierzahlen bei 92%.  Die Anzahl Flugbewegungen lag 2023 bei 247’456. Dies bedeutet ein Plus von 14% im Vergleich zu 2022. Gegenüber 2019 entspricht dies 90%. Im Jahr 2023 wurden am Flughafen Zürich insgesamt 377’998 Tonnen Fracht abgewickelt. Dies ist ein Rückgang um 10% gegenüber dem Vorjahr bzw. eine Abnahme von 16% im Vergleich zu 2019. 

Finanzielles Ergebnis  

Die Investitionen der vergangenen Jahre, etwa in das Immobilien- und internationale Geschäft, lassen sich inzwischen in den Finanzzahlen erkennen. Trotz Verkehrszahlen, welche noch leicht unter dem Niveau von 2019 liegen, notierten die Gesamterträge im abgelaufenen Jahr über dem Vorkrisenniveau. «Es freut uns, dass wir für das vergangene, erfolgreiche Geschäftsjahr auch bei unseren Aktionären eine höhere Gewinnausschüttung als im Vorjahr beantragen können», sagt Kevin Fleck, CFO der Flughafen Zürich AG.

Tieferer Anstieg der Flugbewegungen 

Die gesamten Erträge aus dem Fluggeschäft entwickelten sich leicht unter der Wachstumsrate der Passagierzahlen und stiegen von CHF 491.1 Mio. auf CHF 610.1 Mio. (+24%). Hintergrund ist der tiefere Anstieg bei den Flugbewegungen. Verglichen mit 2019 betrugen die Erträge im aviatischen Bereich 92%.  Die im nicht-aviatischen Geschäft erwirtschafteten Erträge nahmen im Berichtsjahr um 18% auf CHF 626.2 Mio. zu, was rund 114% der Erträge des Jahres 2019 entspricht.  

Betriebskosten stiegen weniger stark

Trotz Kostendruck stiegen die Betriebskosten weniger stark an als die Erträge. Insgesamt nahmen die Betriebskosten im Vorjahresvergleich um 20% auf CHF 559.5 Mio. zu. Die bereinigten Betriebskosten notierten rund 7% über dem Jahr 2019.  
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) nahm im Vergleich zum Vorjahr um CHF 121.2 Mio. auf CHF 676.7 Mio. zu (+22%) und stellt einen neuen Höchstwert dar. Verglichen mit dem Jahr 2019 liegt das EBITDA 5% höher.  

47 Prozent stärkeres Konzernergebnis 

Das Konzernergebnis für das abgeschlossene Jahr konnte um 47% auf CHF 304.2 Mio. gesteigert werden (Vorjahr CHF 207.0 Mio.), was annähernd so hoch ist wie der Gewinn 2019. Insgesamt hat die Flughafen Zürich AG im Berichtsjahr CHF 437.7 Mio. (Vorjahr: CHF 235.3 Mio.) investiert, davon CHF 226.6 Mio. am Standort Zürich (Vorjahr: CHF 208.3 Mio.).  

Rentables Nebengeschäft

Der Bereich Immobilien der Flughafen Zürich AG erweist sich als starker und wichtiger Ertragspfeiler und verzeichnete im Jahr 2023 die höchsten Erträge in der Unternehmensgeschichte. Im Portfoliomanagement standen die Neustrukturierung der Vertragslandschaft sowie die strategische Weiterentwicklung des Werftareals im Vordergrund. Im Circle sind inzwischen über 50 Unternehmen mit mehr als 5’000 Mitarbeitenden eingemietet. Sowohl das Hotel- und Convention-Geschäft als auch das Gesundheitsangebot haben sich laut dem Unternehmen sehr gut etabliert. Bei den Büroflächen liegt die Vermietungsquote bei rund 95%. Verschiedene Veranstaltungen wie das 75-Jahre-Jubiläumsfest sorgten zusätzlich für hohe Besucherzahlen. Die Gassenebene und damit die Retail-Flächen sollen in den kommenden Monaten weiterentwickelt werden.  Mit der Erholung der Passagierzahlen stiegen auch die Umsätze im Airside Center. Im öffentlich zugänglichen Airport Shopping wurde das Vorkrisen-Niveau übertroffen.  

Internationaler Bereich entwickelt sich gut  

Das internationale Geschäftsfeld verzeichnete im Jahr 2023 ein deutliches Wachstum. Für den Flughafen Natal im Nordosten von Brasilien wurde der Flughafen Zürich-Gruppe die Konzession erteilt. Die Bauarbeiten am Noida International Airport in Indien schreiten voran. Mit IndiGo Airlines, der grössten Fluggesellschaft Indiens, und Akasa Air konnte eine Absichtserklärung für deren Betrieb am Flughafen Noida unterschrieben werden.  

Weiterentwicklung der Flughafeninfrastruktur  

Nach aufwendigen Tests und kontinuierlichen Anpassungen begann im Jahr 2023 am Standort Zürich der schrittweise Umstieg von der alten auf die neue Gepäcksortieranlage. Die Bauarbeiten für die Entwicklung der landseitigen Passagierflächen konnten nach einer Verzögerung aufgrund einer Beschwerde wieder aufgenommen werden. Ausserdem starteten die Projektierungsarbeiten für den Ersatzbau des heutigen Dock A, für die Dockwurzel und den Tower. Nachdem sich der Zürcher Kantonsrat im Jahr 2023 für eine Verlängerung der Pisten 28 und 32 ausgesprochen hatte, erhielt das Sicherheitsprojekt am 3. März 2024 auch die Zustimmung des Zürcher Stimmvolks. Auf dieser Basis kann die Flughafen Zürich AG nun das Plangenehmigungsgesuch ausarbeiten und beim Bund einreichen. 

Neue Abteilung

Die Flughafen Zürich AG arbeitet intensiv an der Dekarbonisierung ihrer Infrastruktur und der Senkung der eigenen Treibhausgas-Emissionen auf netto null bis ins Jahr 2040. Deshalb wurde 2023 eine neue Abteilung geschaffen, die den Fokus auf die Dekarbonisierung der Gebäude am Flughafen Zürich richtet. Dabei erreichte ein Projekt, das zur Nachhaltigkeit beitragen kann, 2023 einen Meilenstein. «Die Erkundung der eiszeitlichen Rinne unterhalb des Flughafengeländes lieferte vielversprechende Ergebnisse. Im Erfolgsfall können wir diese Rinne bereits ab 2027 als natürlichen, emissionsfreien Speicher für das Heizen und Kühlen der Flughafengebäude nutzen», sagt CEO Lukas Brosi.

Noch höheren Konzerngewinn in diesem Jahr?

Im laufenden Jahr wird am Standort Zürich mit steigenden Verkehrszahlen gerechnet. Es werden rund 30 Mio. Passagiere erwartet, was ungefähr 95% des Niveaus von 2019 entspricht. Insgesamt erwartet die Flughafen Zürich AG für das Gesamtjahr 2024 sowohl höhere Erträge als auch einen grösseren Konzerngewinn als im abgelaufenen Geschäftsjahr. 
Aufgrund des positiven Konzernergebnisses im Jahr 2023 wird die bisherige Ausschüttungsquote von rund 40% des Reingewinns beibehalten und als ordentliche Dividende ausgeschüttet. Analog dem Vorjahr soll nebst der ordentlichen Dividende die Ausschüttung mit einer Zusatzdividende aus den Kapitaleinlagereserven ergänzt werden. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in der Höhe von CHF 4.00 pro Aktie sowie einer Zusatzdividende über CHF 1.30 pro Aktie.