Die Firmentätigkeit von Spirit AeroSystems geht auf Lloyd Stearman zurück, der seine Stearman Aircraft Company von Kalifornien nach Wichita, Kansas zügelte. Kurze Zeit später wurde die Firma von Boeing aufgekauft. Outsourcing, das Auslagern von Geschäftszweigen, war in den Nullerjahren im Trend. Auch Boeing tat dies und verkaufte das Wichita-Werk 2005. Daraus entstand Spirit AeroSystems, die in kapitalstarken Händen zum globalen Zulieferer mutierte. 

Löst Reintegration die Qualitätsprobleme?

Im Zuge der technischen Probleme bei Boeing wurde immer auch Zulieferer Spirit AeroSystems genannt. In dessen Werk sollen nicht konforme Verfahren angewandt und mangelhaft gearbeitet worden sein. Boeings Führung entschied sich, den Zulieferer wieder ins eigene Haus zu holen. «Wir glauben, dass dieser Deal im besten Interesse der fliegenden Öffentlichkeit, unserer Airline-Kunden, der Mitarbeiter von Spirit und Boeing, unserer Aktionäre und des Landes im Allgemeinen ist», sagte Boeing-Präsident und CEO Dave Calhoun. «Durch die Reintegration von Spirit können wir unsere kommerziellen Produktionssysteme, einschliesslich unserer Sicherheits- und Qualitätsmanagementsysteme, und unsere Belegschaft vollständig auf dieselben Prioritäten, Anreize und Ergebnisse ausrichten – mit dem Schwerpunkt auf Sicherheit und Qualität.»

Umfang der Übernahme

Die Übernahme von Spirit durch Boeing umfasst im Wesentlichen alle mit Boeing zusammenhängenden kommerziellen Aktivitäten sowie zusätzliche kommerzielle, militärische und Aftermarket-Aktivitäten. Als Teil der Transaktion wird Boeing mit Spirit zusammenarbeiten. So soll die Kontinuität des Betriebs zur Unterstützung der Kunden von Spirit und der übernommenen Programme gewährleistet werden, einschliesslich der Zusammenarbeit mit dem US-Verteidigungsministerium und den Kunden von Spirit im Bereich Verteidigung und Sicherheit.

Airbus übernimmt ihren Teil

Spirit AeroSystems ist auch in Europa tätig, unter anderem für den Boeing-Konkurrenten. Daher haben Airbus SE und Spirit AeroSystems eine verbindliche Vereinbarung getroffen, wonach Airbus bestimmte kommerzielle Arbeitspakete, die Spirit AeroSystems für Airbus durchführt, gleichzeitig mit dem Abschluss der Fusion von Boeing und Spirit übernehmen wird. Vorbehalten bleiben endgültige Vereinbarungen und die Erteilung aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen. 

Verkauf weiterer europäischer Betriebe

Darüber hinaus schlägt Spirit vor, einige seiner in Europa zugekauften Betriebe zu veräussern, darunter die Betriebe in Belfast, Nordirland (Nicht-Airbus-Betrieb), Prestwick, Schottland und Subang, Malaysia. Der Abschluss dieser Transaktion wird für Mitte 2025 erwartet und steht unter dem Vorbehalt des Verkaufs der Spirit-Aktivitäten im Zusammenhang mit bestimmten kommerziellen Airbus-Arbeitspaketen und der Erfüllung der üblichen Abschlussbedingungen, einschliesslich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden und der Spirit-Aktionäre.