Wenn US-Präsident Donald Trump nicht seine WEF-Teilnahme abgesagt hätte, wäre die berühmteste aller Boeing 747 Ende Januar erneut am Flughafen Zürich zu sehen gewesen. Es ist die Air Force One des amerikanischen Präsidenten.

Teuerste und bestgeschützte Flugzeuge der Welt

Seit seinem Amtsantritt ist Trump von seinem privaten Businessjet, einer Boeing 757, auf die grössere Regierungsmaschine umgestiegen. Zahlreiche geheime Umbauten zum fliegenden Kommandostand machen die beiden als Air Force One genutzten 747-200B-Varianten zu zwei der teuersten und bestgeschützten Flugzeugen der Welt.

Die zwei US-Regierungsflugzeuge dienen als Air Force One oder Air Force Two, je nachdem ob der US-Präsident oder sein Vize an Bord ist. Diese als Typ VC25A bezeichneten 747-200B sind mit einem Raketenabwehrsystem ausgerüstet und können in der Luft betankt werden. Da die beiden als Air Force ONe dienenden 747 aber bereits mehr als 30 Jahre alt sind, werden sie in den kommenden Jahren abgelöst.

Zwar führten Modifikationen und laufende Verbesserungen bei Boeing dazu, dass der Jumbo seit 50 Jahren bis heute in Produktion ist. Allerdings gibt es seit längerem keine Bestellung mehr für die aktuelle Passagiervariante 747-8I. Lediglich die Frachtversion 747-8F ist noch in Produktion.

Erste Maschine für Umbau in der Boeing-Werft eingetroffen

Zwei bestellte und bei Boeing bereits produzierte 747-8I wurden allerdings nicht mehr von einer 2015 in Insolvenz gegangenen Airline aus Russland abgenommen. Die amerikanische Airforce hat die beiden Neuflugzeuge deshalb 2017 gekauft. Vor wenigen Tagen wurde die erste dieser beiden Maschine in eine Boeing-Werft nach San Antonio in Texas geflogen. Hier werden die vom Pentagon angeordneten streng geheimen Umbauten vorgenommen. In den kommenden Jahren werden beide 747-8I aufwändig in VC25B-Spezialversionen Air Force One umgerüstet. Sie sind damit die teuersten Flugzeuge der Welt: Die Anschaffung und die Umbaukosten der beiden Vierstrahler betragen mehr als vier, womöglich sogar knapp fünf Millarden US-Dollar. Damit sind sie deutlich teurer wie der bisherige Spitzenreiter, der amerikanische B-2-Spirit-Langstreckenbomber von Northrop. Für diesen wird ein System-Stückpreis von etwa 800 Millionen US-Dollar angenommen.