Die 20 beteiligten Maschinenbau- oder Elektrotechnik-Studenten und -Studentinnen der ETH Zürich bauten als Fokusprojekt ein Elektroflugzeug mit neuartigem modularem Akkusystem, das in die Tragfläche integriert ist. Basis der Maschine ist ein bewährtes Kitplane vom Typ Sling TSI aus Südafrika.
Selbst entwickelter Elektroantrieb
Anstelle des Turbo-Rotax 915iS erhielt der nun e-Sling getaufte Tiefdecker einen von den Studenten selbst entwickelten Elektroantrieb. Ziel ist eine CO2-Reduktion von 100 Prozent und eine Verringerung des Lärms um 75 Prozent. Zudem soll der Viersitzer dank seines Elektroantriebs deutlich geringere Betriebskosten aufweisen als vergleichbare Wettbewerber mit Kolbenmotor. Ob die stark gestiegenen Strompreise dies allerdings noch erlauben, muss sich erst zeigen.
Flugerprobung von rund 40 Stunden
Die Rotax-Variante ist bis zu 148 Knoten schnell, kommt rund 800 Nautische Meilen weit und erreicht Flightlevel 180. Die entsprechenden Daten der e-Sling werden in der nun beginnenden Flugerprobung ermittelt. Diese soll etwa 40 Flugstunden umfassen. Geplant sind 90 Knoten Reisefluggeschwindigkeit und 110 Nautische Meilen Reichweite. Der Elektromotor hat mit bis zu 110 kw Start- und 75 kw Dauerleistung eine ähnliche Stärke wie der 104 kw starke Rotax 915 iS.
Der e-Sling hob am 19. September erstmals am Flugplatz Dübendorf ab. Das Flugzeug mit der Kennung HB-STU wird künftig in der Experimental-Klasse zugelassen. Das Flugtestprogramm wird gemeinsam von der Experimental Aviation of Switzerland EAS und wegen des E-Antriebs auch vom Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL vorgegeben.