Der Fieseler Fi156, besser bekannt unter seinem Spitznamen Storch, ist wegen seiner Kurzstart- und Landeeigenschaften legendär. In der Schweiz hatte sich der Aviatikenthusiast Reiner Vondruska und sein Verein «Freunde des Fieseler Storch» aus Oetwil am See zum Ziel gesetzt, eines Tages eine Formation von bis zu neun Fieseler Störchen an Airshows in der Schweiz vorzuführen. Nach dem überraschenden Tod von Reiner Vondruska im Frühjahr 2020 ist die Sammlung jetzt von seinen Erben anscheinend en bloc nach Süddeutschland verkauft worden.
Technische Unterschiede
Auch wenn fast alle der insgesamt wohl bis zu neun Störche umfassenden Sammlung durch die originalgetreue Schweizer Militärlackierung aus den 1940er Jahren fast gleich aussehen, unterscheiden sie sich in der Technik teilweise deutlich. Denn ein Grossteil aller Störche wurde im Zweiten Weltkrieg nicht bei Fieseler in Kassel, sondern beim französischen Flugzeugbauer Morane-Saulnier mit einem deutschen Argus V8 gebaut. Nach dem Ende des Krieges entstanden diese Störche der Baureihen MS500 bis MS506 als Lizenzbauten mit dem Namen Criquet und französischen oder amerikanischen Sternmotoren. Zudem besitzen zwei Störche der Sammlung auch Lycoming-Motoren.
Und der «Held von Gauli»?
Was mit einem weiteren Fieseler Storch A-97 HB-EHJ, der als «Held vom Gauli» durch einen spektakulären Rettungseinsatz im November 1946 im Hochgebirge berühmt wurde, geschieht, ist derzeit wohl ungewiss. Dieses Flugzeug hing 50 Jahre im Verkehrshaus Luzern und wurde dem Oetwiler Verein «Storchenfreunde» vom Bund lediglich als Leihgabe vor einigen Jahren überlassen.