Der Flughafen Zürich verbindet seit bald 75 Jahren die Schweiz mit der Welt. Da sich Anforderungen an den Flugbetrieb ständig verändern und Flughafenbauten ans Ende ihrer Lebensdauer kommen, müssen sie kontinuierlich erneuert, erweitert oder ersetzt werden. So wurde bis 2015 etwa das Terminal 2 von Grund auf saniert sowie aktuell die Gepäcksortieranlage erneuert und erweitert. Nach über 35 Jahren in Betrieb ist das Dock A nun am Ende seines Lebenszyklus angelangt und muss ersetzt werden.
Fachjury wählte «Raumfachwerk»
Aus den ursprünglich zehn eingereichten Projekten vermochte das Projekt «Raumfachwerk» die breit zusammengesetzte elf-köpfige Jury unter dem Vorsitz des Basler Architekten Harry Gugger am meisten zu überzeugen. Damit soll am Flughafen Zürich das wohl bisher grösste hauptsächlich aus Holz hergestellte Flughafendock gebaut werden. «Insbesondere aus nachhaltiger, betrieblicher und wirtschaftlicher, aber auch aus städtebaulicher und architektonischer Sicht, war das Projekt ‘Raumfachwerk’ am überzeugendsten», so Andreas Schmid, Verwaltungsratspräsident der Flughafen Zürich AG.
Andreas Schmid, Verwaltungsratspräsident Flughafen Zürich AG
Nachhaltige Bauweise
Das neue Dock A soll auf den Passagierebenen grösstenteils aus nachhaltigem Holz gebaut werden –für ein Terminalgebäude dieser Grösse ist dies bislang einzigartig. Das Dach des neuen Docks und der Dockwurzel wird vollflächig für Photovoltaik genutzt und deckt rund zwei Drittel des jährlichen Strombedarfs des Docks ab. Damit trägt das neue Gebäude einen wichtigen Teil zur ambitionierten CO2-Reduktionsstrategie der Flughafen Zürich AG bei.
«Für das neue Dock A des Flughafens Zürich haben wir versucht, der komplexen globalen Herausforderung der CO2-Absenkung mit einer möglichst einfachen Lösung zu begegnen: Ein Raumtragwerk aus Massivholz, das Struktur, Raumerlebnis, architektonische Gestaltung und Organisationsprinzip in einem ist. Ein einfaches, aber ausdrucksstarkes Design, das in der Tradition verwurzelt und der Innovation verpflichtet ist und die kulturellen und natürlichen Elemente der Schweizer Architektur verkörpert», so der leitende Architekt Bjarke Ingels.
Das Siegerteam «Raumfachwerk» unter der Leitung des renommierten Architekten Bjarke Ingels besteht aus einer Kooperation verschiedener Planungsbüros. Nebst seinem Architekturbüro BIG aus Kopenhagen/ New York gehört auch das Büro HOK aus den USA dazu, das auf Flughafenbauten spezialisiert ist und bereits viele Projekte hauptsächlich an grossen Flughäfen weltweit realisiert hat. Ebenfalls zu «Raumfachwerk» zählt das Zürcher Architekturbüro 10:8, das sich etwa für den Umbau des Bahnhofs Oerlikon verantwortlich zeichnete. Das internationale Ingenieur- und Beratungsbüro Buro Happold verfügt über umfangreiche Erfahrung im Flughafenbau und ist ebenfalls Teil des Teams. Zusammen mit dem auf Holzbau spezialisierten Schweizer Ingenieurbüro von Pirmin Jung wird das Team hinsichtlich Holztragwerk und regionaler Fertigung entscheidend unterstützt.