Die DFS begann bereits 2017 auch im An- und Abflug auf satellitengestützte Flächennavigation umzustellen. Im Streckenflug gab es diese Möglichkeit bereits seit längerem. Das Ziel des Innovationsprogramms ist der Übergang von der primär terrestrischen zur Satellitennavigation bis zum Jahr 2030. Dafür müssen insgesamt rund 2600 Flugverfahren für mehr als 60 deutsche Flugplätze neu konstruiert werden. An den Flughäfen Hamburg-Fuhlsbüttel und Finkenwerder, sowie Kiel und Lübeck werden die neu geschaffenen Verfahren bereits seit Sommer 2020 genutzt, wie die Deutsche Flugsicherung mitteilt.

Grundgerüst an Funkfeuern bleibt

Basis der neuen Verfahren sind Satellitensignale, die mittlerweile von rund 95 Prozent aller in Deutschland verkehrenden Flugzeuge mit entsprechenden Bordempfängern empfangen werden können. Da diese Cockpit-Ausrüstung nicht verpflichtend ist, muss die DFS für alle übrigen Flugzeuge auch weiterhin bodengestützte Navigationsdienste anbieten. Als Ausfall-Infrastruktur für die konventionelle Navigation ist die DFS zudem verpflichtet, weiterhin ein Grundgerüst an Funkfeuern (Minimum Operational Network, MON) zu betreiben.

Mehr Freiraum für Windkraftanlagen

Von den im Jahre 2004 vorhandenen 70 Drehfunkfeuern wurden bis heute bereits 13 abgebaut. Der Bestand der momentan 57 Anlagen soll laut DFS bis 2030 weiter um etwa ein Drittel reduziert werden. Nach aktuellem Planungsstand sollen bis 2025 weitere zehn Anlagen entfallen. Mit dem Abbau dieser Anlagen müssen Flugsicherungsaspekte beim Bau neuer Windkraftanlagen an diesen Standorten künftig nicht mehr im bisherigen Masse berücksichtigt werden. Ersetzt werden die Funkfeuer zumeist durch Entfernungsmesseinrichtungen (DME), die mit drei Kilometern Radius einen deutlich kleineren Anlagenschutzbereich aufweisen. «Es ist uns wichtig, dass der hohe Anspruch an die Sicherheit im deutschen Luftraum mit einem aktiven Beitrag für mehr Umwelt- und Klimaschutz vereint werden kann», beschreibt Friedrich-Wilhelm Menge, Geschäftsführer Technik der DFS die Ausrichtung.