Dennoch sanken das operative Ergebnis und das Nettoeinkommen im Vorjahresvergleich, wie die ANA Holding heute in Tokio meldete. Grund hierfür sei jedoch vor allem die erstmalige Konsolidierung der Low Cost Tochtergesellschaft Peach im vergangenen Jahr, die für einen positiven Einmaleffekt im Endergebnis sorgte, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Im operativen Bereich beeinflussten hohe Investments in die Flugsicherheit, in Qualität und mehr Personal das Ergebnis sowie vor allem der gestiegene Kerosinpreis. Im ersten Quartal waren die Umsätze aus dem historisch starken innerjapanischen Fluggeschäft der ANA und dem rasch wachsenden internationalen Geschäft erstmals etwa auf demselben Niveau.

Risikofaktor «handelspolitische Entscheidungen»

Das Unternehmen bewertet das aktuelle Konsumklima generell sehr positiv: Die japanischen Konzerne machen gute Gewinne, die Arbeitslosigkeit ist auf niedrigem Niveau, und der private Konsum zieht weiter an. Risiken sieht das Unternehmen bei den Auswirkungen aktueller handelspolitischer Entscheidungen auf die Weltwirtschaft. Im Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr bleibt die ANA-Gruppe jedoch bei ihrer Umsatzprognose von umgerechnet etwa 15,7 Milliarden Euro und erwartet weiterhin einen Nettogewinn von umgerechnet etwa 785 Millionen Euro.

Steigende Fluggastzahlen und Einnahmen

Im Berichtszeitraum, dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, erzielte ANA einen Umsatz von umgerechnet etwa 3,73 Millionen Euro, der somit um 7,3 Prozent über Vorjahr liegt. Die operativen Kosten lagen mit umgerechnet etwa 3,57 Milliarden Euro um 9 Prozent über Vorjahreswert, das operative Einkommen beträgt daher auch nur noch 153,8 Millionen Euro. Als Nettoergebnis erzielte ANA im ersten Quartal umgerechnet 123,82 Millionen Euro.

Im innerjapanischen Flugverkehr stiegen sowohl die Zahl der Fluggäste als auch die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr, da die Nachfrage nach Inlandsflügen und -reisen stabil blieb. An Bord konnten die Passagiere durch die Einführung des kostenlosen W-LAN-Services ab April und damit dem Ausbau der Unterhaltungsinhalte auf mehr als 100 Angebote profitieren. Die Airline baute ausserdem in ihre komplette Flotte bis auf wenige Ausnahmen rollstuhlgerechte Toiletten ein, um den Komfort für Fluggäste mit eingeschränkter Mobilität zu verbessern.

Im Inlands-Segment erzielte ANA einen Umsatz von umgerechnet etwa 1,21 Milliarden Euro (plus 1,5 Prozent) und erreichte einen Sitzladefaktor von 66,4 Prozent (plus 1,9 Prozentpunkte).

Internationale Personen- und Frachtflüge im Aufwind

Im internationalen Personenverkehr stiegen sowohl die Anzahl der Fluggäste als auch die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der starken Geschäftsnachfrage aus Japan sowie aus China und anderen Teilen Asiens. Die Airline erhöhte die Anzahl der Flüge auf der Route Tokio/Haneda – Bangkok auf drei pro Tag und steuert die thailändische Hauptstadt damit von beiden Tokioter Airports aus fünf Mal am Tag an. Im internationalen Segment erreichte die 5-Sterne-Airline einen Umsatz von ebenfalls umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro (plus 12 Prozent) und einen Sitzladefaktor von 75,3 (plus 1,7 Prozentpunkte).
 
Im Frachtsektor habe sich das Geschäft von Japan nach Übersee gut entwickelt – vor allem durch die robuste Nachfrage nach Automobilteilen für Nordamerika und Europa, informiert das Unternehmen. Im Inland ging das Frachtvolumen leicht zurück, auf internationalen Routen jedoch stieg es um 19 Prozent. In beiden Sektoren zusammen erzielte ANA einen Umsatz von umgerechnet fast 299 Millionen Euro.

Prosperierendes Low Cost Segment

Auch das Low Cost Segment entwickle sich mit der Tochterairline Peach sehr erfreulich, informiert ANA. Die Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 9,2 Prozent, der Sitzladefaktor wuchs um einen Prozentpunkt auf durchschnittlich sehr hohe 86,4 Prozent. Ursache sei vor allem die starke Inbound-Nachfrage gewesen. Peach Aviation Limited konnte das Netzwerk mit einer neuen Route Okinawa – Kaohsiung erweitern und startete eine spezielle Website, die die Attraktivität von Inlandszielen in Japan stärker kommuniziert, um die Zahl der Touristen weiter zu steigern.