Geschäftsleute haben letztes Jahr in der Schweiz erstmals nach Jahren wieder mehr Geld fürs Fliegen ausgegeben. Die Lufthansa-Tochter Air Plus erhebt jedes Jahr die wichtigsten Parameter ihrer Business-Klientel. Die durchschnittlichen Flugausgaben waren in den letzten fünf Jahren rückläufig, jetzt stiegen sie wieder leicht an oder blieben zumindest auf Vorjahresniveau. Auf den Flügen innerhalb der Schweiz gaben Geschäftsleute letztes Jahr durchschnittlich 371 Franken aus, ein Jahr zuvor waren es nur 326. In Europa stieg der durchschnittliche Ticketpreis von 430 auf 433 Franken, im interkontinentalen Vergleich sank er hingegen von 2944 auf 2932 Franken.

Lieber in die Business Class investieren

Schweizer Geschäftsleute griffen am tiefsten für First Class-Flüge ins Portemonnaie. Waren 2016 noch 4849 Franken bezahlt worden, stiegen die Ausgaben für die First Class auf 6797 Franken an. Andy Stehrenberger, Geschäftsleiter Air Plus Schweiz, sieht darin in erster Linie die Reduktion der Anzahl verfügbarer Sitze. Die Airlines investieren lieber mehr Geld in den Ausbau ihrer Business Class. Dennoch wurde für Business Class-Flüge weniger ausgegeben: 3985 anstatt 4042 Franken. Auffallend ist der hohe Anteil von Economy-Flügen von Geschäftsleuten in Europa: der Anteil beträgt 96,4 % (96,7). Marktanteile eingebüsst haben die Low Cost-Airlines wie Easy Jet oder Ryanair. Ihr Anteil sank von 9,9 auf 9,1 Prozent. Der Low Cost-Anteil befindet sich wieder auf dem Niveau von 2015. Daraus allerdings schliessen zu wollen, dass die Low Cost-Fluggesellschaften weniger gebucht waren, wäre ein Trugschluss. Die sogenannten Legacy Carrier sind über die Bücher gegangen und haben mit den Light-Tarifen eine neue Buchungsklasse geschaffen. Vor allem Geschäftsleute würden vermehrt diese Tarife ohne Gepäcksaufgabe wählen, finden doch drei Viertel der bei Air Plus gebuchten Flüge innerhalb Europas statt. Wer nur ein Handgepäck mitnimmt, kann so Geld sparen.  

London bleibt Nr. 1 in Europa

Die meisten Europa-Reisen führten die Schweizer Geschäftsreisenden 2017 nach Deutschland, gefolgt von Grossbritannien und  Frankreich. Seit Jahren unverändert präsentiert sich die Städte-rangliste: London vor Düsseldorf, Wien und Berlin. Im Interkontinentalbereich sind die USA, China, Russland, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate die am meisten besuchten Länder. Im Städte-Ranking sind nach wie vor New York und Schanghai die beliebtesten Business-Travel-Destinationen, gefolgt von Dubai.