Seit mehr als 100 Tagen sitzt MAF-Pilot Ryan Koher in Mosambik im Gefängnis – ohne konkrete Anklage oder Verurteilung, wie die Hilfsorganisation in einer Mitteilung schreibt. Der Pilot aus den USA hatte im Vorfeld eines Versorgungsfluges am 4. November die Frachtgüter noch nicht berührt, als er festgenommen wurde.

Güter zuvor kontrolliert

Vorgeworfen wird dem Piloten und den beiden Mitarbeitern einer anderen Organisation, welche ebenfalls inhaftiert wurden, offenbar der illegale Transport von Drogen. Laut MAF ist dies nicht bewiesen. Die Frachtstücke enthielten einzig Vitamine, frei käufliche Medikamente und Lebensmittelkonserven, so die Hilfsorganisation. Zum Zeitpunkt der Verhaftung waren die Güter noch nicht ins Flugzeug verladen worden, hatten aber die Frachtkontrolle bereits passiert. Die MAF vermutet, dass die Regierung den Flug in den Norden verhindern wollte, weil sie den Verdacht hat, dass damit aufständische Aktivitäten hätten unterstützt werden sollen.

Standardflug seit dem Jahr 2014  

Die MAF führt seit 2014 jährliche Versorgungscharterflüge zu Waisenhäusern im Norden Mosambiks durch. «Ryan Koher hat nichts Falsches getan», sagt MAF-USA-CEO David Holsten. Und weiter: «Die Organisation, die den Waisenkindern im Norden Mosambiks hilft, braucht die Hilfsgüter. Diese wollte er liefern, als er zu Unrecht festgenommen wurde.»  

Flugzeug beschlagnahmt – Einsatz wird gebremst  

Besonders schmerzlich für die MAF: Auch die Cessna 206, mit welcher die Hilfsgüter transportiert werden sollten, ist beschlagnahmt worden. Sie steht gegenwärtig noch immer nicht zur Verfügung. Das Gerichtsverfahren bewege sich nur langsam. Mit einem Piloten und einer Maschine weniger sei dieser lebensverändernde Einsatz in Mosambik im Vergleich zum Normalbetrieb deutlich eingeschränkt, so die Hilfsorganisation.