An der «Nordic Response», die in Nordnorwegen, Schweden und Finnland durchgeführt wurde, beteiligten sich 20’000 Soldaten aus 13 verbündeten Nationen.  In der Luft waren mehr als 100 Kampfjets, Transportflugzeuge, Seeüberwachungsflugzeuge sowie die alliierten CH43 Super Stallion, Merlin, Cobra und Osprey im Einsatz. Norwegen war die federführende Nation in der Organisation. 

100 Flüge koordiniert

Der Hauptteil der Nordic Response-Übungsaktivitäten fand vom 3. bis 14. März 2024  statt. Am Luftwaffenstützpunkt Bodø in Nordnorwegen wurde ein temporäres Joint Nordic Air Operations Center eingerichtet, das Camp Bodin. Dort wurden die mehr als 100 Flüge pro Tag geplant und koordiniert. Die täglichen Übungsflüge wurden über das Kontroll- und Meldezentrum der Luftwaffe in Sørreisa (im norwegischen Berg Høggumpen) gesteuert.

Beteiligte

Neben der norwegischen Luftwaffe beteiligten sich zahlreiche ausländische Luftstreitkräfte. Die US-Marines stationierten F/A-18 in Andoya AB (NO), F-35B in Evenes AB (NO) und KC-130 in Andoya AB (NO). Schweden brachte JAS Gripen nach Bardufoss (NO). Die Boeing E-3A Sentry der NATO war in Rygge AB (NO). Deutschland brachte sich mit dem A400 M in die Übung. Schliesslich entsendete das Vereinigte Königreich F-35B an Bord des Flugzeugträgers HMS Prince of Wales. Tankerunterstützung boten verschiedene Tankflugzeuge der US-Luftstreitkräfte und des Vereinigten Königreichs. 

Schlechter Pistenbelag wegen Tauwetter

Für Finnland war es das allererste Mal, dass es als offizieller NATO-Partner an einer NATO-Artikel-5-Übung teilnahm. Das zweitjüngste NATO-Mitglied musste mit seinen F/A-18 wegen Problemen an der Startbahn in Rovaniemi nach Andoya (NO) und Kallax (SE) ausweichen. Aufgrund der unerwartet hohen Temperaturen hatte das Tauwetter früher als erwartet eingesetzt. So verschlechterte sich der Belag der Start- und Landebahn zusehends. Die finnischen F/A-18 wurden kurz vor der Übung verlegt. Zwei Boeing KC-135 der 101 Air Refueling Wing der Maine Air National Guard sollten ebenfalls ab Rovaniemi AB fliegen, sie wurden aber nach RAF Mildenhall im Vereinigten Königreich verlegt.

Teil der Quadriga 2024

Deutschlands Hauptübung für dieses Jahr heisst Quadriga2024. Sie besteht aus verschiedenen Teilübungen, von denen die Quadriga Grand North einen Airbus A400M der deutschen Luftwaffe auf den Luftwaffenstützpunkt Rovaniemi entsendete, um die Nordic Response zu unterstützen. Die Hauptaufgabe der A400-Delegation bestand darin, in arktischen Verhältnissen zu trainieren. Die Deutschen flogen 14 Einsätze, die beispielsweise darin bestanden, Spezialkräfte und deren Ausrüstung in der Umgebung abzusetzen. Auch Tiefflüge und Nachtflüge wurden während der Übung durchgeführt.