Am 27. April 2022 feiert die Rega ihren 70. Geburtstag. Was mit mutigen Pionieren in den 1950er-Jahren begann, wurde im Verlaufe der Jahrzehnte zu einer der weltweit modernsten Luftrettungsorganisationen. Diese Entwicklung wurde geprägt vom Willen, modernste Technologien einzusetzen, um Menschen in Not zu helfen. Das Drohnensystem der Rega und die Rega-App sind Beispiele dafür, dass die Rega auch nach sieben Jahrzehnten immer weiter nach neuen Möglichkeiten sucht, um die Luftrettung zu verbessern. 

Drohne fliegt, wenn der Suchhelikopter am Boden bleiben muss

Das Drohnensystem wurde in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Nach umfangreichen Tests bei unterschiedlichsten Bedingungen und der erfolgten Feinabstimmung der einzelnen Komponenten, kann die Rega-Einsatzzentrale die Drohne mit der Bezeichnung «RGA-UAV-T1A» seit letztem Herbst für Sucheinsätze aufbieten.

Ortung auch ohne Mobilfunkempfang möglich

Die Drohne kann grossflächige Suchgebiete selbständig abfliegen und ist mit verschiedenen Sensoren ausgestattet: Mit einem Mobilfunkdetektor, dem sogenannten «Lifeseeker», ortet die Drohne Mobiltelefone auf einige Meter genau, auch wenn im Suchgebiet kein Mobilfunkempfang besteht. Zusätzlich wurde für die Drohne die sogenannte «Human Detection Pipeline» entwickelt. Dieses System erkennt auf den Echtzeit-Bildern der Wärmebildkamera Menschen im Gelände dank eines selbstlernenden Algorithmus automatisch und übermittelt die Daten an den Rega-Spezialisten, der von seinem Arbeitsplatz aus in der Einsatzbasis Wilderswil die Suche und den weiteren Rettungseinsatz koordiniert.

Rega-App: Bewährtes noch besser machen

Die Rega-App wurde bereits im Jahr 2011 lanciert und war die erste Notfall-App der Schweiz, mit welcher Standortdaten an eine Einsatzzentrale übermittelt werden konnten. Laut Rega wurde sie über 1,6 Millionen Mal heruntergeladen und hat sich in tausenden Rettungseinsätzen bewährt. Die neue Version soll noch einfacher zu bedienen sein und die technischen Voraussetzungen für künftige Modernisierungen erfüllen.

Einsatzkoordinaten werden direkt ins Cockpit übermittelt

Bei einer Alarmierung via Rega-App wird der Standort der alarmierenden Person automatisch in die Einsatzzentrale der Rega übermittelt. Dabei wird eine Telefonverbindung in die Einsatzzentrale aufgebaut und der Standort der alarmierenden Person auf einer Karte dargestellt. Anschliessend wird die Rettung eingeleitet und die Einsatzleiterinnen und -leiter übermitteln die Koordinaten des Einsatzortes direkt ins Cockpit des aufgebotenen Rega-Helikopters. Dies erleichtert der Helikopter-Crew die Suche nach dem Einsatzort und spart im Notfall wichtige Zeit.