Das RIAT geniesst den weltweiten Ruf, das spektakulärste Schaufenster der modernen Militärluftfahrt zu sein. Dass das so ist, beweisen die eindrücklichen Flugzeug- und Besucherzahlen der diesjährigen Ausgabe: über 400 Militärflugzeuge waren entweder am Airshow-Himmel oder im Static Display zu sehen. Und mit je 170'000 Besuchern an beiden Tagen war die Veranstaltung ausverkauft.

Heimliche Stars aus Korea

Dieses Jahr begeisterten sechs Nationale Demo-Teams die Zuschauer. Neben den Lokalmatadoren – die Red Arrows der Royal Air Force – standen die italienischen Frecce Tricolori mit ihren zehn Aermacchi AT-339As, die Royal Jordanian Falcons mit vier Extra EA330, das Baby Blue Display Team der dänischen Luftwaffe mit den sechs Saab T-17 und das PC-7 Team der Schweizer Luftwaffe im Einsatz.

Die heimlichen Stars aber waren die Black Eagles der Koreanischen Luftwaffe. Nach zehnjähriger Abstinenz flogen sie mit ihren acht KAI T-50B Golden Eagle – eine Koreanische Eigenkonstruktion – direkt in die Herzen der Zuschauer. Die Black Eagles gewannen denn auch den Preis «Best Demonstration RIAT 2022».
In einer ganz anderen Kategorie flogen die beiden Teams «Mustang X-Ray» der französischen Luftwaffe mit zwei Pilatus PC-21 und die «Silver Swallows» mit vier PC-9M der Fliegerschule des Irish Air Corps.

Eindrückliche Drehflügler-Show

Im Bereich Helikopter zeigte die Tschechische Luftwaffe eindrückliches «Helikopter-Ballett» mit dem schweren Kampfhelikopter Mil Mi-24 Hind und einem Transporthubschrauber Mil Mi-171. Das Transporthubschrauberregiment 10 der Heeresflieger präsentierte den NH90 TTH. Immer wieder erstaunt die Beweglichkeit der Boeing Chinook, dem mittelschweren Helikopter mit zwei gegenläufigen Rotoren. Ebenfalls mit zwei (schwenkbaren) Motoren ist die Bell Boeing CV-22B Osprey ausgerüstet. Die Maschine repräsentierte die 7th Special Operations Squadron der US Air Force, beheimatet auf dem RAF-Flugplatz Mildenhall.

Auch die Schweiz war dabei

Schier ungezählt waren die eindrücklichen Vorführungen der Jets: Vom Eurofighter F-2000A der Italienischen Luftwaffe über den spanischen EF-18M Hornet aus Zaragoza, einer schwedischen Saab JAS 39C Gripen, der F-16C Fighting Falcon des Demo Team Zeus, der finnischen Hawker Hawk Mk51 aus Tikkakoski bis zum Senkrechtstarter Lockheed Martin F-35B Lightning der 617 Squadron aus RAF Marham.

Etwas ruhiger ging es beim Battle of Britain Memorial Flight mit einm Avro Lancaster-Bomber in Begleitung einer Hawker Hurricane und einer Supermarine Spitfire. Ebenfalls ganz interessant für die Zuschauer war die Quick Reaction Alert – im Fachjargon QRA genannt – der Österreichischen Luftwaffe. Zwei Eurofighter fingen eine viermotorige C-130K Hercules ab und begleiteten dieses bis zur Landung.

Schlusspunkt der auf sehr hohem Niveau stehenden Flugshow war der Einsatz von Maschinen der Schweizer Luftwaffe mit der Einzeldemonstration der F/A-18 «Hornet» und des PC-7 TEAMs. Letzteres flog mit acht Maschinen und einem angepassten Programm. Eine PC-7 blieb am Boden. Grund dafür war ein familiärer – ein Pilot erfuhr Vaterfreuden!

Geniessen Sie die unkommentierten Impressionen, die Roger Steiner für die «Cockpit»-Leserinnen und -leser nach Hause gebracht hat. 

Ein ausführlicher Beitrag über das Royal International Air Tattoo 2022 erscheint in der nächsten Ausgabe von «Cockpit» (8/22); ab dem 19. August im Briefkasten oder am Kiosk. Verpassen Sie keine Ausgabe und bestellen Sie noch heute ein Abo. Einzelne Ausgaben können unter diesem Link bestellt werden.