Armasuisse hat mit Lockheed Martin (LMT) einen Vertrag zur Beschaffung einer Flotte von unbemannten Luftfahrzeugen (unmanned aircraft system: UAS) vom Typ Indago 3 abgeschlossen. Im Vertrag enthalten sind laut einer Mitteilung von Lockheed Martin auch Optionen für Ersatzteile, Ausbildung und technische Unterstützung sowie zusätzliche Systeme für die Schweizer Armee. Indago ist für Luftaufklärung in Umgebungen befähigt, die für normale unbemannte Flugzeugsysteme mit festen Flügeln unerreichbar sind.
Mit Transponder für «Sense und Avoid»
Die erste Phase umfasst die Fertigung und Optimierung der Konfiguration von Indago 3 entsprechend den Anforderungen der Schweizer Armee. Dazu gehören etwa die Integration eines Transponders für «Sense and Avoid» (Ausweichfunktion), die Installation eines Silvus Technologies Funkgeräts und die Implementierung der Bodenkontrollsystem-Software VCSi Touch SUAS von Lockheed Martin CDL Systems, die den Zugriff auf Schweizer Landkarten, einschliesslich digitaler Geländehöhenlagedaten (digital terrain elevation data: DTED), und Geofencing umfasst.
Erste Lieferungen noch in diesem Jahr
Die erste Tranche optimierter Systeme wird im Laufe dieses Jahres ausgeliefert, die restlichen Systeme werden einige Monate nach der ersten Lieferung an die Schweizer Armee übergeben. Die Indago 3 werden die Aufklärung und Überwachung auf taktischer Ebene unterstützen, um bei Informationssammlung, Such-, Bergungs- und Rettungsarbeiten, sowie bei der Katastrophenhilfe und der Bewertung von Kampfschäden zu unterstützen.
Für Bedürfnisse der Schweizer Armee besonders geeignet
«Indago 3 ist für die Bedürfnisse der Schweizer Armee besonders gut geeignet», sagt Steve Fortson, UAS Portfolio Manager bei Lockheed Martin. «Indagos sind sehr leise und in relativ niedriger Höhe unterwegs, und liefern zudem hochauflösende Sensorenbilder. Sie sind einfach zu bedienen und erfordern nur minimale Ausbildung, sodass Aufträge schnell ausgeführt werden können.» Die Funkgeräte von Silvus Technologies böten zudem beste Leistung und Effizienz in Miniaturform. «Sie eignen sich ideal für den Einsatz in tragbaren und integrierten Anwendungen, bei denen Grösse, Gewicht, Leistung und Kosten im Vordergrund stehen.»
Im Rucksack transportierbar
Je nach Nutzlasten und Betriebsumgebung hat die Indago 3 eine Flugzeit von bis zu 50 Minuten, eine Reichweite von 10 Kilometern, eine Fluggeschwindigkeit von 25 Knoten und eine Sprintgeschwindigkeit von bis zu 40 Knoten. Sie kann auch bei Temperaturen von bis zu 34 Grad unter Null und bis zu 49 Grad Celsius arbeiten. Laut Lockheed Martin ist die Drohne cybersicher, verfügt über eine hohe Farbauflösung und Infrarotsensoren, die über drei Achsen stabilisiert werden. Mit einem Gewicht von etwa 2,3 kg könne die Indago leicht in einem Rucksack transportiert werden und sei zudem in weniger als drei Minuten einsatzbereit.
Lockheed Martin hat seinen Hauptsitz in Bethesda (Maryland, USA) und ist ein globales Unternehmen der Bereiche Sicherheits-, Luft- und Raumfahrttechnik, das weltweit zirka 100’000 Mitarbeiter beschäftigt und sich hauptsächlich der Forschung, Konstruktion, Entwicklung, Herstellung, Integration und dem Unterhalt hochmoderner Techniksysteme und -produkte sowie zugehörigen Dienstleistungen widmet.