In diesem Jahr feiert die Schweizer Flugsicherung ihr 100-jähriges Bestehen. Die Schweizerische Post würdigt das Jubiläum mit einer Sondermarke. Die 210-Rappen-Marke ist Ausdruck eines historischen Meilensteins in der Geschichte der Schweizer Flugsicherung. Der Grafiker Angelo Boog hat die Briefmarke bewusst nüchtern gestaltet. Die Farbgebung der Passagierflugzeuge und die vektorisierten Flugzeugpositionen sollen Philatelisten und Flieger inspirieren. «Mit der Briefmarke zum Jubiläum der Flugsicherung in der Schweiz wollen wir nicht nur Sammler, sondern auch Luftfahrtbegeisterte begeistern», sagt Thomas Baur, Leiter PostalNetwork und Mitglied der Geschäftsleitung.

«Eine Briefmarke bleibt auf dem Umschlag, bis der Brief sein Ziel erreicht hat. Das Gleiche gilt im übertragenen Sinne für Skyguide: Wir blicken nicht nur nostalgisch auf die 100-jährige Geschichte der Schweizer Flugsicherung zurück, sondern wagen auch einen Blick in die Zukunft. Wir werden an unseren Zielen festhalten, bis wir sie erreichen und gemeinsam die Luftfahrt von morgen und die nächsten hundert Jahre gestalten», sagt Klaus Meier, CTO und stellvertretender CEO von Skyguide bei der Präsentation der Sondermarke in Zürich.

Die Jubiläumsmarke ist ab dem 8. September 2022 in allen Filialen der Schweizerischen Post zum Preis von CHF 2.10 erhältlich.

Die Anfänge der Flugsicherung in der Schweiz

Vor 100 Jahren wurde die Marconi Radio Station AG mit Sitz im Hauptpostgebäude in Bern gegründet, um die drahtlose Telegrafie zu entwickeln – die Geburtsstunde der Schweizer Flugsicherung. Im Jahr 1928 wurde der Firmenname in Radio Schweiz AG geändert. 1931 betraute das Schweizerische Luftfahrtamt (heute UVEK) die Radio Schweiz AG mit der Flugsicherung in der Schweiz. Seither hat die Luftfahrt eine grosse Entwicklung durchgemacht. Im Juni 1948 wurde in Zürich-Kloten ein neuer Interkontinentalflughafen für die Zivilluftfahrt eröffnet. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts konnte sich das Flugzeug weltweit als effizientes Massentransportmittel für Passagiere und Fracht etablieren.

Militärische und zivile Flugsicherung vereint

In den folgenden Jahren ermöglichte es die Radartechnik, Flugzeuge auch über grosse Distanzen auf dem Bildschirm zu sehen, was die Flugsicherung grundlegend revolutionierte. Zwischen 1960 und 1970 stieg die Zahl der Flugsicherungsmitarbeiter bei der Radio Schweiz AG von 300 auf über 650. Der Grund dafür war das Aufkommen der Düsenflugzeuge. 1988 wurde die schweizerische Flugsicherung in einer neuen Gesellschaft zusammengeführt: Swisscontrol. 1996 wurde Swisscontrol von der Schweizerischen Eidgenossenschaft finanziell unabhängig. Der Hauptsitz wurde von Bern nach Genf verlegt und 1996 in ein neues Gebäude verlegt. Im Jahr 2001 wurden die militärische und die zivile Flugsicherung der Schweiz in einem einzigen Unternehmen vereint, das den gesamten schweizerischen Luftraum sowie Teile des angrenzenden Auslands kontrolliert und verwaltet und sich fortan Skyguide nennt.

240 Flugsicherungsanlagen

Heute ist Skyguide an 14 Standorten in der Schweiz tätig. Skyguide erbringt Flugsicherungsdienste auf den Landesflughäfen Genf und Zürich, auf regionalen Flugplätzen und auf verschiedenen Militärflugplätzen. Zudem unterhält sie 240 Flugsicherungsanlagen in der ganzen Schweiz.

Blick in die Zukunft

Skyguide treibt derzeit das Pionierprojekt «Virtual Centre» voran. Damit sollen sowohl die Technik am Boden als auch die Betriebsabläufe modernisiert und harmonisiert werden. Ziel ist es, die heutige Aufteilung des Schweizer Luftraums in Ost (Dübendorf) und West (Genf) zu überwinden und den gesamten Schweizer Luftraum unabhängig vom Standort von einem einzigen virtuellen Zentrum aus abzudecken. Das Projekt befindet sich nun in der dritten und letzten Phase des Programms, die voraussichtlich im Jahr 2028 abgeschlossen sein wird.