Bei der in Egelsbach abgestürzten Maschine handelt es sich um eine EPIC LT. Das einmotorige Flugzeug aus den USA, das von einer 1200 PS starken Propellerturbine PT-6 von Pratt&Whitney angetrieben wird, ist ein Kitplane. Der Käufer produziert es aus einem rund 1,5 Millionen US-Dollar teuren Bausatz mit Unterstützung des Herstellers direkt in dessen Werk in Bend im US-Bundesstaat Oregon. Die Unfall-Maschine hatte die Seriennummer 19; insgesamt wurden 54 Bausätze der EPIC LT verkauft.

Die abgestürzte Maschine war in Russland registriert. Die beiden Passagiere und der Pilot verloren beim Absturz ihr Leben. Unter den Opfern war eine bekannte russische Unternehmerin und Mitbesitzerin einer Fluglinie.

Zulassung nur als Experimental

Seit der Hersteller des Eigenbauflugzeugs EPIC Aircraft im Jahr 2009 Konkurs ging, versucht das Nachfolgeunternehmen für die leicht modifizierte Maschine mit dem neuen Namen EPIC E1000 eine Luftfahrtzulassung durch die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA zu erreichen. Die EPIC LT kann lediglich mit Experimental-Zulassung betrieben werden. Die Hochleistungs-Turbinensingle für einen Pilot und bis zu fünf Passagiere hat eine Druckkabine, kann also hoch über schlechtem Wetter fliegen.

Die aus Kohlefaser bestehende EPIC LT ist eines der schnellsten Turbopropflugzeuge überhaupt. Sie erreicht mit maximal 325 Knoten beinahe die Speed der schnellsten luftfahrtzugelassenen Turboprop-Single, der französischen DAHER TBM 930 mit 330 Knoten.

Bereits 2016 war eine andere EPIC LT in den USA nahe Daytona abgestürzt, ebenfalls bei einem Landeanflug, allerdings in IMC.