Die Impressionen verdeutlichen die vielfältigen Möglichkeiten der Satelliten – von hochauflösenden, einfach-polarisierten Aufnahmen mit viel Detailreichtum über zweifach-polarisierte Bilder, mit denen Feuchtigkeit sichtbar wird, bis hin zu digitalen Höhenmodellen, welche die Struktur der Erde in ihrer vollen Schönheit darstellen. TerraSAR-X und TanDEM-X eignen sich besonders für die präzise Beobachtung von Veränderungen auf der Erdoberfläche.
Dasht-e Lūt: 12 km breites Herz
Die erste gezeigte herzförmige Struktur (oben) befindet sich im nördlichen Teil der Wüste Dasht-e Lūt im Iran, etwa 75 Kilometer nordwestlich von Behabad. Das Herz selbst hat eine beeindruckende Breite von etwa zwölf Kilometern. Das digitale Höhenmodell haben TerraSAR-X und TanDEM-X gemeinsam erzeugt.
Mit Hilfe der Interferometrie extrahierten DLR-Forschende Höheninformationen aus den Radardaten. Das Höhenmodell wurde um circa 120 Grad im Uhrzeigersinn gedreht. Das Herz wurde dann, basierend auf seiner Höheninformation, zuerst eingefärbt. Anschliessend wurden SAR-Amplitudeninformationen transparent darübergelegt, wodurch feine Strukturen im Salzsee «im Herzen des Herzens» gut sichtbar wurden.
Céu Aberto: Herz im Fluss
Das zweite Bild zeigt einen Seitenarm des Flusses Juruá in Brasilien, nahe dem Dorf Céu Aberto. Von dort fliesst der Juruá noch etwa 500 Kilometer, bis er in den Amazonas mündet. Das Herz hat eine Breite von rund 4,2 Kilometern und wurde mit einer zweifach-polarisierten Aufnahme erfasst.
In diesem Fall sendet und empfängt der Satellit abwechselnd Radarwellen mit vertikaler und horizontaler Polarisation. Da die Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X schräg nach unten «schauen», erscheint der Fluss schwarz. Die hellblauen Flächen lassen auf unterschiedlich starke Reflexion der beiden Polarisationen schliessen, bedingt zum Beispiel durch Feuchtigkeit im Boden. Graue Bereiche weisen auf dichte Waldbedeckung im tropischen Regenwald hin.
Koné: Lichtung im Mangrovenwald
Ein weiteres SAR-Bild zeigt das berühmte «Cœur de Voh» (das «Herz von Voh») nahe der Stadt Koné auf der Insel Neukaledonien, die etwa 1’500 Kilometer östlich von Australien im Pazifischen Ozean liegt. Das Naturphänomen hat eine Breite von etwa 230 Metern und entstand zufällig durch Salzablagerungen, die eine Lichtung im Mangrovenwald an der Westküste formten.
Die Staring Spotlight-Aufnahme wurde anhand der lokalen Rückstreuung eingefärbt. Dadurch erscheinen Waldflächen in dunklem Grün, Flächen mit niedrigerer Vegetation in hellerem Grün und Übergangsbereiche in Pink.