Die vom Schweizer Helikopterspezialisten Claude Vuichard entwickelte Technik, um Helikopter aus dem Wirbelringstadium (vortex ring state) herauszuführen, ist von der FAA offiziell anerkannt worden. Das Handbuch der amerikanischen Feder Aviation Administration beschreibt die Grundprinzipien für die Ausbildung aller Hubschrauberpiloten in den USA und im Ausland. In der Überarbeitung vom Oktober 2019 wird das Verfahren von Claude Vuichard im Kapitel «Notfälle und Gefahren im Hubschrauber» beschrieben.

Die «Vuichard Recovery»

Bereits vor rund 30 Jahren hat Claude Vuichard, Senior Flight lnspector und Examiner beim BAZL, eine alternative Methode entwickelt hat, um Helikopter aus dem Wirbelringstadium ( «Vortex») herauszuführen. Vuichard hatte diese Methode im Jahr 2011 dem Chefinstruktor von Robinson Helikopter, Tim Tucker, im Rahmen eines Safety -Seminars in der Schweiz vorgeführt. Trotz anfänglicher Skepsis war Tucker schnell von deren Effizienz überzeugt und gab ihr entsprechend den Namen «Vuichard Recovery», die zwischenzeitlich auch offiziell im Robinson Maneuvre Guide erscheint.

Im August 2015 anerkannte das U.S. Helicopter Safety Team USHST die neue Methode offiziell. Der amerikanische Luftrettungsdienst Air Methods, der über eine Flotte von über 400 Helikoptern verfügt, hat Vuichards Erfindung bereits vor einigen Jahren übernommen.

Während das konventionelle Vorgehen beim Beenden eines Vortex darin besteht, die Leistung zu reduzieren, die Helikopter-Nase zu senken und nach vorne aus dem Vortex zu fliegen, wird bei der «Vuichard Recovery» seitlich aus dem Sog der Maschine weggeflogen (siehe auch Clip). Dabei wird Take-oft-Power gesetzt und gleichzeitig die Drehmomentzunahme des Hauptrotors mit dem Leistungspedal kompensiert. Der Steuerknüppel wird in die Gegenrichtung (10° bis 20° Querlage) zum Leistungspedal bewegt (Steuerkreuzung). Auf diese Weise gerät der Hauptrotor gemäss Vuichard Recovery sofort in den Upwind-Teil des Vortex. Der Höhenverlust beträgt dabei nur 20 bis 50 Fuss, was einer Reduktion bis um das zehnfache im Vergleich zum konventionellen Manöver entspricht.