Die Air Zermatt schreibt im vergangenen Geschäftsjahr hervorragende Zahlen. Darüber hinaus hob Verwaltungsratspräsident Philipp Perren hervor, dass die Air Zermatt im Jahr 2022 insgesamt über 2'100 Rettungseinsätze mit dem Helikopter durchführte und damit erstmals die Marke von 2’000 Einsätzen überschritten hat. Zudem erreichte die Air Zermatt auch bei den Ambulanzeinsätzen mit über 1'200 Einsätzen einen neuen Rekord. Das vergangene Jahr war für die Air Zermatt auch sonst ereignisreich und von grosser Bedeutung. 2022 wurden weitreichende Entscheidungen für die Zukunft des Unternehmens, aber auch für das Wallis getroffen.
Zwei neue Helikopter
Der Helikopter des Typs EC 130 wurde zum Verkauf angeboten und stattdessen ist eine weitere Ecureuil B3 angeschafft worden. Der neue Helikopter traf rechtzeitig vor dem 55-jährigen Jubiläum der Air Zermatt ein, welches im Rahmen der Swiss Helicopter Days im Mai 2023 auf der Basis Raron gefeiert wurde. Schon zuvor hatte die Air Zermatt beschlossen, einen weiteren Rettungshelikopter des Typs Bell 429 anzuschaffen. Dieser Entscheid wurde mit Blick auf das neue Luftrettungsdispositivs im Wallis, das die KWRO aufgrund der Vernehmlassung beschlossen hatte, getroffen. Der neue Rettungshelikopter wird im September eintreffen und damit rechtzeitig vor Beginn der Wintersaison die Flotte der Air Zermatt verstärken.
24-Stunden-Basis in Gampel
Bereits im Jahr 2020 traf die Air Zermatt die Entscheidung, dass die Basis Gampel ab dem Sommer 2021 rund um die Uhr besetzt sein sollte und somit kurze Ausrückzeiten garantiert sind. Nach baulichen Verzögerungen war es Anfang 2022 endlich soweit: Die Basis Gampel war rund um die Uhr mit einer Crew, bestehend aus Piloten, Rettungssanitäter und Notarzt, besetzt, was Ausrückzeiten von unter 10 Minuten ermöglicht. Des Weiteren blieb auch die Basis Zermatt während der Saison rund um die Uhr besetzt. Zusätzlich steht somit stets eine zweite Crew in Bereitschaft, die alarmiert wird, sobald die erste Crew im Einsatz ist. Dadurch können neben den im kantonalen Dispositiv vorgesehenen Helikoptern ein zweiter bzw. dritter Helikopter mit einer nächtliche Ausrückzeiten von zwanzig Minuten oder sogar weniger zur Verfügung gestellt werden.
Führungswechsel an der Spitze der Air Zermatt
Im Herbst 2023 wird der langjährige CEO und Pilot der Air Zermatt, Gerold Biner, sein 60. Lebensjahr erreichen. Gemäss der gesetzlichen Altersguillotine darf er danach keine gewerbliche Personentransporte mehr durchführen. Aus diesem Grund hat Gerold Biner beschlossen, zum Ende des Jahres kürzerzutreten. Im November traf der Verwaltungsrat die Entscheidung, Daniel Aufdenblatten, einen erfahrenen Piloten der Air Zermatt, zum neuen CEO zu ernennen. «Wir sind überzeugt, dass dies eine ausgezeichnete Wahl ist und dass Daniel Aufdenblatten das Potenzial und die Fähigkeiten besitzt, den Spirit der Air Zermatt weiterhin erfolgreich fortzuführen», so Verwaltungsratspräsident Philipp Perren vor der Aktionärsversammlung. Gerold Biner wird das laufende Geschäftsjahr noch zu Ende führen, bevor Daniel Aufdenblatten ab Januar 2024 übernimmt.
Zuschlag bei der Ausschreibung des Luftrettungsdispositivs
Die Bewerbung für das erste Luftrettungsdispositiv im Kanton Wallis erforderte erheblichen Aufwand. Daher war es für die Verantwortlichen und das gesamte Unternehmen äusserst erfreulich, dass im November 2022 die Air Zermatt im Oberwallis und die Air-Glaciers im Unterwallis den Zuschlag von der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation KWRO erhielten. Trotzdem gibt es immer noch ausstehende umfangreiche Verfahren gegen die Vergabe der Luftrettung aufgrund von Beschwerden der unterlegenen Mitbewerber REGA und Héli-Alpes. Philipp Perren bemerkt dazu: «Wir sind überzeugt, dass das Walliser Rettungsdispositiv in seiner aktuellen Form, bei der alle Rettungsmittel und -kräfte, ob zu Fuss, mit Ambulanz oder per Luftrettung, von einer einzigen Stelle koordiniert werden, die beste, schnellste und effizienteste Versorgung von Patienten gewährleistet. Im Übrigen verfügt das Wallis mit vier bzw. sechs Basen und sechs bis zehn Rettungshelikoptern über das weitaus dichteste Luftrettungswesen, jedenfalls in der Schweiz, aber wohl sogar weltweit.»