Entstanden ist die AERO Friedrichshafen als Teil der regionalen Motorsportausstellung RMF (Rennsport, Motor, Freizeit). Bei dieser Messe präsentierten 1977 im Rahmen einer Sonderschau «Luftsport» erstmals 14 Aussteller Segelflugzeuge und Pilotenzubehör. Bereits im ersten Jahr lag das Publikumsinteresse weit über den Erwartungen der Messeleitung. Der frühere Geschäftsführer der Messe, Ernst Haller, hat die Luftfahrtmesse an den Start gebracht und übergab 1988 das Zepter an Roland Bosch. 2018 kam Tobias Bretzel als Projektleiter AERO an der Seite von Roland Bosch mit an Bord und ist seit 2022 beim Messeveranstalter fairnamic GmbH für die Messe alleinverantwortlich.

Im Weltverband der Messen angekommen

Da es in den Siebzigerjahren in Europa keine vergleichbare Fachmesse für die Allgemeine Luftfahrt gab, konnte die AERO die Zahl der Aussteller bereits im zweiten Jahr verdoppeln. In den weiteren Jahren stieg die Zahl der Aussteller und Besucher kontinuierlich mit zweistelligen Zuwachsraten. Mitte der 80er-Jahre hatte die AERO die RMF in Grösse und Bedeutung hinter sich gelassen. 1985 wurde die AERO aufgrund ihrer internationalen Bedeutung in den Weltverband der UFI-Messen aufgenommen.

Erste eigenständige AERO

Es war nur eine Frage der Zeit, dass sich die AERO als Luftfahrt-Event von ihrer «Messe-Mutter» löste und als eigenständige Veranstaltung weiterflog. Der Schritt zur Fachmesse wurde 1993 vollzogen. Der Erfolg der AERO hängt neben dem Konzept einer speziell auf die Belange der Allgemeinen Luftfahrt zugeschnittenen Fachmesse und der klaren Zielgruppendefinition auch mit der Tradition Friedrichshafens als eine Wiege der Luftfahrt zusammen. Grosse Konstrukteure wie Zeppelin, Dornier, Kober und Maybach entwickelten in der Bodenseestadt bereits früh Luftschiffe, Flugboote, Motoren und Flugzeuge und begründeten somit auch das Image und die Kompetenz der Messe Friedrichshafen in Sachen Luftfahrt.

Treffpunkt der Allgemeinen Luftfahrt

Während die AERO im Bereich Flugsport bereits in den frühen 80er-Jahren eine weltweit führende Bedeutung erlangte, verstärkten sich die Aktivitäten in den 90er-Jahren zunehmend auch auf neue Angebotsbereiche. So weitete die AERO Friedrichshafen ihr Angebot vor allem bei Avionik, Wartung und Überholung und Services aber auch bei der Business Aviation aus.

Umzug aufs neue Messegelände

Ein weiterer markanter Punkt in der Entwicklung der AERO war 2002 der Umzug der Messe auf das neue Messegelände direkt am Flughafen. Die wesentlich bessere Infrastruktur auf dem neuen Areal bot für die Luftfahrtmesse neue Entwicklungschancen und Erweiterungsmöglichkeiten. So ist das Messegelände eines der wenigen weltweit, dass über einen direkten Rollweg mit dem Flughafen verbunden ist. Aussteller können ihre Fluggeräte direkt auf das Static Display und zu den Hallen rollen und garantieren so den Besuchern kurze Wege und effiziente Messebesuche.

Trends und Bedürfnisse erkannt

Der Erfolg der AERO ist auch darauf zurückzuführen, dass die Messe ihr Konzept immer den Bedürfnissen der Kunden und Aussteller angepasst hat. Sie hat auch früh eigene und branchenrelevante Themen gesetzt und damit wichtige Anstösse in die Allgemeine Luftfahrt gebracht. So gibt es beispielsweise die e-flight-expo als integralen Messebestandteil schon seit über einer Dekade. Die erste e-flight-expo fand zu einem Zeitpunkt statt, als niemand damit rechnete, dass Elektroflug in Bereichen der Luftfahrt eine Alternative zu Verbrennermotoren darstellen könnte. Die AERODrones, die Avionics Avenue und der «Be a pilot»-Bereich sind weitere Beispiele für das frühzeitige Aufgreifen von wichtigen Themenschwerpunkten.

60 Prozent der Besucher mit Lizenz

Zur 30. Messe empfangen die Veranstalter mehr als 680 Aussteller aus 36 Nationen. Diese präsentierren sich auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 95’000 m2. Das Angebot umfasst vor allem die Bereiche Business Aviation mit Geschäftsreisejets und ein- und zweimotorigen Flugzeugen, den Bereich Sport Aviation mit dem umfassenden Angebot an Segel- und Ultraleichtflugzeugen sowie Avionik, Maintenance und Services und Pilotenzubehör. Den typischen AERO-Fachbesucher beschreiben die Organisatoren als ein hochqualifizierter Profi, der nach neuen Technologien, Produkten und Firmenkontakten sucht. Wie aus Messeumfragen hervorgeht, besitzen mehr als 60% aller Besucher eine oder mehrere Pilotenlizenzen.