Aerions Streben nach schnellerem Punkt-zu-Punkt-Verkehr hätte mit dem Start des Überschall-Geschäftsreiseflugzeugs AS2 begonnen. Vorgesehen war, dass der AS2 im Jahr 2023 in Produktion gehen würde. Es wäre laut Aerion das erste Überschallflugzeug gewesen, das mit 100% synthetischem Treibstoff betrieben wird und Überschallgeschwindigkeiten erreicht, ohne dass ein Nachbrenner erforderlich ist. Für das erste Produktionsjahrzehnt war die Herstellung von 300 AS2-Flugzeugen geplant.
Herausforderung Kapital
Doch daraus wird nun nichts. Aerion sieht sich gezwungen, die Entwicklung des Überschall-Geschäftsreisejets AS2 aufzugeben, wie das Unternehmen mitteilte. Es fehlt an Kapital, neue Gelder konnten nicht aufgetrieben werden, obwohl das Programm bereits fortgeschritten war. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld habe es sich jedoch als enorme Herausforderung erwiesen, die geplanten und notwendigen grossen neuen Kapitalanforderungen zu erfüllen, um den Übergang der AS2 in die Produktion abzuschliessen. In Anbetracht dieser Bedingungen müsse Aerion Corporation deshalb die entsprechenden Schritte aufgrund des aktuellen finanziellen Umfelds ergreifen.
Aerion wurde von Milliardär Robert Bass im Jahr 2003 gegründet. Aerion hatte sich für das Projekt AS2 respektable Zulieferer sichern können, so etwa Liebherr Aerospace, Safran, GE Aviation, Collins oder Honeywell. Der dreistrahlige Jet war ausgelegt für eine Reichweite von 7780 km. Aerion plante im Jahr 2026 erste Flugzeuge auszuliefern und wollte in Florida eine neue Fabrik bauen.