Der Airport Grenchen hat ein weiteres anspruchsvolles Finanzjahr hinter sich. Im Vergleich zum Jahr 2020 (-289 145 Fr.) reduzierte sich der Verlust massiv auf noch -22 689 Fr. Dennoch sieht VR-Präsident Erich Blösch Handlungsbedarf, wie er vor den Medien erklärte. Der Flughafen Grenchen werde seit 90 Jahren unternehmerisch geführt und müsse finanziell selbsttragend sein. Ausreichende Erträge durch private Nutzer (Hangarmiete, Treibstoffverkauf und Landegebühren) seien langfristig nicht mehr gesichert. Während der Pandemie sanken die Flugbewegungen von rund 70'000 auf knapp 50'000.
Umso mehr müsse der Flughafen auf neue Geschäftsmodelle (Business to Business) setzen. Nur mit dieser Strategie könne langfristig die breite Diversität auf dem Flughafen gesichert sein. Der Swiss Rotor Hub wäre genau ein solches Beispiel. Die Realisierung des auch von der Region unterstützten Bauvorhabens sei leider immer noch durch eine Einsprache blockiert.
Neuberechnung von SIL Lärmbelstungskurven bereitet Sorgen
Sorgenfalten bereitet dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung die Neuberechnungen aller vorbestehender SIL Lärmbelastungskurven. Der Flughafen prüfe hier die Bewirtschaftung der Flugbewegungen an den Spitzentagen, um den status quo nicht zu gefährden. Im vergangenen Jahr wurden 59'159 Flugbewegungen verzeichnet. Die Schulung des Lufthansa Aviation Training wurde wieder aufgenommen, was sich auch positiv auf die Zahlen niederschlug. Negative Auswirkungen hatte dagegen das Wetter zwischen Mai und Juli, wo sogar weniger Flüge als 2020 verzeichnet wurden. Die Zahl der internationalen Flugbewegungen nahm um 23% auf 1972 zu, ist aber immer noch weit vom Durchschnitt vor Corona von 2800 Bewegungen entfernt.