Die deutsche Ferien-Airline Condor erhält einen Kredit über 294 Millionen Euro als Corona-Hilfe sowie 256 Millionen Euro zur vollständigen Refinanzierung des Überbrückungskredits, den der Ferienflieger nach der Insolvenz von Thomas Cook für den vergangenen Winter erhalten hatte. Die EU-Kommission hat ihre beihilferechtliche Genehmigung bereits erteilt. Condor hatte Unterstützung beantragt, um Liquiditätsengpässen durch die immensen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Luftverkehr vorzubeugen und den bestehenden Kredit trotz des Rücktritts des vertraglich vereinbarten neuen Eigentümers PGL (Polish Aviation Group) vollständig zurückzubezahlen. Der Condor Flugbetrieb ist damit gesichert.

Zum zweiten Mal in Not geraten

«Condor ist als operativ gesundes und profitables Unternehmen zum zweiten Mal innerhalb knapp eines halben Jahres unverschuldet in Not geraten – einmal durch Thomas Cook und dann durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Wir sind der Bundesregierung und der Hessischen Landesregierung sehr dankbar für ihre Unterstützung und bedanken uns auch bei all unseren Kunden, Partnern, Dienstleistern und Unterstützern für ihren Zuspruch und Ihr Vertrauen», so Ralf Teckentrup, CEO von Condor. Auch wenn die kommende Zeit, vor allem als Fluggesellschaft, eine Herausforderung sein werden, sei die Airline zuversichtlich, das Vertrauen weiterhin erfüllen zu können.

Medizinische- und Güter-Grundversorgung

Condor kann derzeit aufgrund der Reisewarnung und den Einreiseverboten von Reisenden aus Deutschland in den Zielgebieten keine Gäste in den Urlaub fliegen und befördert deshalb vornehmlich medizinische als Fracht in der Kabine und im Laderaum. Ausserdem fliege Condor zahlreiche Erntehelfer von Rumänien nach Deutschland, um die Landwirte beim Einholen ihrer Ernte zu unterstützen. «Condor trägt so massgeblich zum Erhalt der medizinischen und Güter-Grundversorgung Deutschlands bei», schreibt das Unternehmen in ihrer Mitteilung. Zudem habe   der Ferienflieger in enger Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, Reiseveranstaltern und Kreuzfahrtreedereien seit Mitte März über 78'000 Reisende aus aller Welt zurück nach Hause gebracht.