Welche Konsequenzen der Ausstieg von Airbus bedeutet, kann im Moment noch nicht abgesehen werden. Airbus beteuert aber, an der Dekarbonisierung festhalten zu wollen, desgleichen Rolls-Royce, die noch mit den Bodentestversuchen fortfahren wollen. Siemens e-Aircraft als treibende Kraft hätte einen 2,5 MW Elektroantrieb entwickeln sollen, der mit 4000 Volt über eine Gasturbine gespeist werden sollte. Der Verkauf des Unternehmens an Rolls-Royce dürfte weniger ein Grund gewesen sein.
Wasserstoffantriebe spielen bei Airbus grössere Rolle
Ursprünglich war der Erstflug mit einem umgebauten Triebwerk an einem Avro RJ100 Avro auf einen elektrischen Antrieb für das Jahr 2021 vorgesehen. «Es ist offensichtlich geworden, dass für beide Seiten ein Testflug mit all seinen integrierten Elementen im Augenblick nicht essentiell ist», sagte der Technologie-Vorstand von Rolls-Royce, Paul Stein.
Es wird inzwischen vermutet, dass sich die Prioritäten durch die Covid-19-Krise geändert haben. Schliesslich sank der Quartalsumsatz um 15 Prozent. Wie die Forschungschefin Grazia Vittadini in einem Beitrag auf dem Netzwerk LinkedIn andeutete, würden unter den Zukunftsprojekten Wasserstoff-Antriebe künftig eine grössere Rolle spielen. Der europäische Hersteller betont, grundsätzlich an den Arbeiten für das schadstoffärmere Fliegen festzuhalten. «Airbus will ein Marktführer beim Abbau von Kohlendioxid sein», so Konzernchef Faury. Diese Aussage ist jedoch mit dem Ausstieg aus dem E-Fan X-Programm schwer zu deuten, weil auch der Wasserstoff-Antrieb auf dem reinen Elektroantrieb basiert.