Nun also doch. Die seit längerer Zeit in finanziellen Nöten steckende Lugano Airport SA (LASA) geht in die ordentliche Liquidation. Laut LASA-Vizepräsident Filippo Lombardi habe die Corona-Krise alle Aktivitäten auf dem Flugplatz unmöglich gemacht. Man habe gehofft, dass das Tessiner Stimmvolk am 26. April einer Finanzspritze zustimmen würde. Doch Ende März sei der «Zusammenbruch» gekommen.
Referendum gegen finanzielle Unterstützung
Der Gemeinderat und der Stadtrat von Lugano hatten im letzten November drei Kredite zur Rettung des Flughafens Lugano-Agno bewilligt. Die Kredite hätten dem Flughafen erlauben sollen, den Betrieb zumindest bis Ende dieses Jahres aufrechtzuerhalten. Doch dagegen wurde das Referendum ergriffen. Die Abstimmung wird mit der Liquidation nun hinfällig.
Finanzielle Probleme
Der Flughafen Lugano-Agno steckt seit dem Grounding der Airline Darwin Ende 2017 in Schwierigkeiten. Die slowenische Adria Airways, welche bis Ende September 2019 als Codeshare-Partner für Swiss die Destination Lugano vom Flughafen Zürich aus bediente, ging Konkurs. Danach wurden die Flüge zwischen Lugano und Zürich eingestellt, die Swiss verzichtete auf die Weiterführung der Linienflüge und setzte auf den «Flugzug» zwischen dem Bahnhof Lugano und dem Flughafen Zürich.
In private Hände?
Bis Ende Mai solle die «ordentliche Liquidation» der Betreiberfirma LASA vollzogen werden. Bis dann sollen auch die vollen Löhne ausbezahlt werden, versprach Marco Borradori, Stadtpräsident von Lugano. Wie es beim Flughafen danach weitergeht, ist noch unklar. Die Stadt Lugano sei traurig, wie Borradori festhält, «aber wir haben noch nicht abgedankt!». Dies sei ein Paradigmenwechsel und man wolle den Flughafenbetrieb in private Hände übergeben.