Einer Nutzung des Flugastterminals «Terminal T1», steht dem Flughafen Berlin Brandenburg nichts mehr im Wege. Die zuständige Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald erteilte Nutzungsfreigabe für das Gebäude.

Fast bis zuletzt mussten zahlreiche Mängel an Kabelverbindungen und Brandschutzsystemen abgearbeitet werden. Auch am Flughafen-Bahnhof sind Nachprüfungen notwendig, um sicherzustellen, dass die dortigen technischen Systeme auch im Zusammenspiel mit dem darüber liegenden Flughafengebäude funktionieren. Täglich musste ein Geisterzug durch den unterirdischen Bahnhof zur Erhaltung der Systeme fahren.

Am Ende erfolgreich

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup sieht die Nutzungsfreigabe des Terminalgebäudes als einen der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer verlässlichen Inbetriebnahme des neuen Berliner Flughafens. «Bis zur endgültigen Freigabe durch die Baubehörde war es ein langer, schwieriger Weg. Die harte Arbeit der letzten drei Jahre war am Ende erfolgreich. Ich möchte allen danken, die BER nicht aufgegeben haben und mit hohem persönlichen Engagement und grossem Beharrungsvermögen das Fluggastterminal Stück für Stück zu einem sicheren Gebäude gemacht haben», so der FBB-Geschäftsführer.

Schon sechs Mal hätte der Flughafen seit 2011 eröffnet werden sollen. Mehrfach wurden die Zuständigkeiten ausgewechselt. Die einst veranschlagten Kosten werden sich bis zur Eröffnung nahezu verdreifacht haben. Bis 2030 werden weitere 2,3 Milliarden für den notwendigen Ausbau benötigt.

Praktische Abläufe müssen getestet werden

Die Betreibergesellschaft FBB kann nun in die Vorbereitungen der Betriebsablauftests (ORAT-Programm) einsteigen, die parallel zu einigen noch laufenden Restbauarbeiten durchgeführt werden. ORAT steht für «Operational Readiness und Airport Transfer», ein international etabliertes Standardverfahren zur teilweisen Erprobung der praktischen Abläufe vor der Inbetriebnahme von neuen Flughäfen.

Luftfahrtrechtliche Genehmigungen noch ausstehend

Für die Eröffnung des Flughafens sind davon losgelöst luftfahrtrechtliche Genehmigungen erforderlich. Dies liegt nicht in der Zuständigkeit der unteren Bauordnungsbehörde, sondern bei der Gemeinsamen Oberen Luftfahrbehörde Berlin-Brandenburg (LuBB). Im Sommer sollen rund 20'000 Komparsen die Betriebsabläufe am Flughafen testen, vorausgesetzt, man habe die Corona-Krise bis zu dem Zeitpunkt soweit im Griff. Spätestens dann will Lütke Daldrup alle Mängel beseitigt haben.

Der Flughafen Berlin Brandenburg ist zunächst für 27 Millionen Passagiere ausgelegt. Nah dem weiteren Ausbau bis 2030 soll eine Kapazität von 45 Millionen Passagiere jährlich erreicht werden.