Die Flughafen Bern AG konnte das Geschäftsjahr 2023 dank Einmaleffekten mit einem Gewinn von rund 143'000 Franken abschliessen und damit an das positive Resultat des Vorjahres anknüpfen. Aufgrund des früheren Saisonbeginns und einer leicht erhöhten Sitzplatzauslastung konnte eine Zunahme der Passagiere im Segment Linien- und Charterflüge um 24% verzeichnet werden. Diese erfreuliche Entwicklung ist auf das attraktive Flugangebot der verschiedenen Anbieter zurückzuführen, schreibt die Flughafen Bern AG in der Mitteilung. Besonders geschätzt werde die familiäre Atmosphäre und das neue Angebot im Bistro Auszeit sowie das Hotel- und Restaurantangebot Amante.

Betriebskosten unter Kontrolle

Die Betriebskosten konnten auch im Jahr 2023 trotz Inflation, hohen Energiepreisen und vollständigem Teuerungsausgleich unter Kontrolle gehalten werden. Mitte April 2023 wurden die Photovoltaikanlagen auf dem Terminal- und Cateringgebäude in Betrieb genommen. Mit dem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch und der Inbetriebnahme von sechs Ladestationen profitieren Mitarbeitende, Flughafenpartner, Mieter sowie Passagiere von umweltfreundlicher Energie. Mit dem Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe wurde zudem ein weiterer Schritt zur Erreichung der Umweltziele vorgenommen. Infrastrukturerneuerungen, wie die Teilsanierung des Tarmacs, ein neuer Waschplatz, Modernisierung und Elektrifizierung der Betriebsfahrzeugflotte, die Beschaffung von zwei neuen Winterdienstfahrzeugen des Herstellers Boschung, seien weitere Highlights des vergangenen Jahres.

Herausforderungen und neue Chancen

Für das laufende und kommende Geschäftsjahr kündigen sich neue Turbulenzen an, welche die Flughafen Bern AG vor neue Herausforderungen stelle, heisst es weiter. Der Wegfall des aus der zweckgebundenen Mineralölsteuer Luftfahrt finanzierten Beitrags an die Sicherheitskosten müsse über weitere Prozess- und Kostenoptimierungen kompensiert werden. Auch der Entscheid der Migros, die Hotelplangruppe zu verkaufen, sei eine weitere Unsicherheit für das nächste Jahr. Hotelplan ist seit Jahren der wichtigste Reiseanbieter für Flüge ab Bern und eine Reduktion des Angebotes in Bern hätte für den Flughafen grössere Konsequenzen.

Einführung des Südanflugs

Mit der für März 2025 geplanten Einführung des Südanfluges wird das System Bern an Robustheit gewinnen und könnte für Airlines und Operators, welche aufgrund des fehlenden Instrumentenanfluges aus Süden bisher einen Betrieb in Bern abgelehnt hatten, wieder eine Option werden, schreibt die Flughafen Bern AG. Ein Ganzjahresbetrieb im Segment Linie/Charter würde viel Ruhe und Stabilität bringen und wichtige Zusatzerträge generieren. Mit dem Südanflug können die Anflüge räumlich besser verteilt und die Gemeinden nördlich und östlich des Flughafens entlastet werden. Auch das Projekt BelpmoosSolar stimme die Flughafen Bern AG zuversichtlich für die Zukunft.