An Passagierzahlen gemessen rangiert Graz nach Wien, Salzburg und Innsbruck an vierter Stelle bei den österreichischen Flughäfen. 2018 und 2019 konnten mehr als eine Million Passagiere abgefertigt werden. Nach der Pandemie steigen die Passagierzahlen wieder stetig – im Charterverkehr mehr als auf der Linie. Der Einzugsbereich des Flughafens umfasst rund 3,1 Mio. Passagiere. Neben der Steiermark zählen auch Kärnten, Slowenien, Kroatien und das südliche Burgenland dazu. Für das Gesamtjahr 2024 werden rund 820’000 Passagiere erwartet. Frühestens 2027 sollen wieder mehr als eine Million Passagiere jährlich verzeichnet werden, obwohl es für Regionalflughäfen immer schwieriger wird, betonen beide Flughafen-Manager.

Zwischenbilanz nach neun Monaten 2024

Die Passagierzahlen im Steigflug, die Fracht im Sinkflug, so einfach lassen sich die ersten neun Monate des Jahres 2024 zusammenfassen. Knapp 710’000 Passagiere (+15 Prozent) konnten in den ersten drei Quartalen abgefertigt werden, wobei der Schwerpunkt den Charterverkehr betraf, der um 31 Prozent zunahm, während die Linie nur 10 Prozent zulegen konnte. Die private Reiselust ist stark gestiegen und übertrifft bereits 2019. «Die Geschäftsreisen haben noch nicht das Vorkrisen-Niveau erreicht», betonte Flughafen-Geschäftsführer Wolfgang Grimus.

Beschränkung in Amsterdam hat Auswirkungen

Graz ist an alle vier Hubs (FRA, MUC, VIE, ZRH) des Lufthansa-Konzerns angeschlossen. Darauf ist Grimus besonders stolz. Bedauerlicherweise hat KLM im März dieses Jahres die tägliche Verbindung nach Amsterdam gestrichen. Neben wirtschaftlichen Gründen ist auch die Umstrukturierung am Flughafen Amsterdam (Beschränkung der Flugbewegungen) einer der Gründe, warum diese Wunschdestination seitens KLM gestrichen wurde. 

Homecarrier

Eurowings (EW) hat im Mai 2023 einen Airbus A319 fix in Graz stationiert und ist sozusagen zum «home-carrier» geworden. Die Airline bietet Linienflüge nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf sowie viele Ziele rund ums Mittelmeer ganzjährig an. Wolfgang Grimus wünscht sich, dass Eurowings einen zweiten Airbus fix in Graz stationiert.«Bezüglich neuer Destinationen sind wir mit vielen Airlines in Kontakt, aber es muss viel Überzeugungsarbeit geleistet werden und letztlich auch nicht immer zum gewünschten Ziel führt», so der Geschäftsführer. 

Fracht und Non-Aviation

GRZ ist auch ein Frachtflughafen für den Industriestandort im Süden Österreichs. Bis Anfang Oktober wurden rund 13’300 Tonnen Fracht abgefertigt, rund acht Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gründe für den Rückgang sind wohl die schwächelnde Wirtschaft und Industrie in der Steiermark. «Das Jahr ist noch nicht zu Ende und da kann sich im Cargo-Bereich doch noch etwas Unerwartetes bewegen», so Grimus, der sehr gerne auch eine fixe Anbindung an eine Frachtdrehscheibe in Europa hätte.