Die britische Royal Mail und Skyports Drone Services haben in Zusammenarbeit mit der Hafenbehörde des Orkney Islands Council und Loganair am 1. August den Orkney I-Port in Betrieb genommen. Zunächst während drei Monaten soll die Post zwischen drei Orkney-Inseln per Drohne verteilt werden. Es handelt sich um das erste britische Projekt dieser Art.
Erweiteter Sichtflug
Die einzigartige Topografie der Orkney-Inseln und die Nähe der Inseln zueinander lässt es zu, dass die Flüge mit sogenannten EVLOS-Genehmigungen (extended visual line of sight) und nicht mit BVLOS-Genehmigungen (beyond visual line of sight) durchgeführt werden können.
Klassische Postverteilung vor Ort
Briefe und Pakete werden vom Royal Mail-Zustellungsbüro in Kirkwall nach Stromness transportiert, von wo aus Skyports Drone Services Drohnenzustellungen an Royal Mail-Mitarbeiter auf Graemsay und Hoy vornehmen wird. Von diesen Orten aus werden die Postmitarbeiter dann ihre üblichen Insel-Zustellrouten abfahren.
Fliegt, wenn die Fähre nicht mehr fährt
Das Wetter und die geografischen Gegebenheiten auf den Orkney-Inseln können sich auf die Fähigkeit auswirken, einen ununterbrochenen Zustelldienst zu gewährleisten. So kommt es beispielsweise bei schlechtem Wetter häufig zu Unterbrechungen im Fährbetrieb - mit dem ein Teil der Post befördert wird -, da das sichere Anlegen schwierig ist. Der I-Port-Betrieb verbessere das Serviceniveau und den Zugang für ländliche Gemeinden erheblich und verkürze die Zustellungszeiten nach Graemsay und Hoy erheblich, so die Royal Mail. Auch bringe die Zustellung per elektrische Drohne zwischen den Inseln Verbesserungen im Bereich Sicherheit mit sich. Postmitarbeiter könnten ohne Risiko zwischen den Häfen und Marinas auf den Orkney-Inseln zustellen.
Pakete bis 6 Kilogramm
Die Royal Mail hat für das Projekt einen Partner. Die Flüge werden von Skyports Drone Services mit dem Fluggerät Speedbird Aero DLV-2 durchgeführt. Die Multirotor-Drohne kann eine Nutzlast von bis zu 6 kg transportieren.
Neun Bewerber, Gewinner erhielt Zuschuss
Der I-Port ist eines der neun Gewinnerprojekte des Freight Innovation Fund Accelerator, eines vom Verkehrsministerium finanzierten und vom Connected Places Catapult durchgeführten Programms zur Unterstützung von Innovatoren durch Zuschüsse und Unternehmensberatung. Skyports erhielt im Rahmen des Programms einen Zuschuss in Höhe von 150’000 Pfund, um den Betrieb des Orkney I-Port zu testen.