Sieben Studierendenteams zeigten Ende August 2020 beim finalen Symposium des deutschen Wettbewerbsteils mit Kreativität und vielfältigen Ideen, wie die Zukunft der Logistik in urbanen Räumen per unbemannter Luftfahrzeuge, Paketstationen und Landeplattformen aussehen kann. Mit dem ersten Platz prämierte die Jury des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) das Konzept Urban Ray der RWTH Aachen. Es folgten die Universität Stuttgart mit aERO auf Platz zwei und die TU-München mit Mercurius auf Platz drei. Gastgeber der Abschlussveranstaltung für die Teams in Deutschland war das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg.
Tolle Konzepte trotz erschwerter Bedingungen
«Die NASA/DLR Design Challenge vereint viele wichtige Aspekte: Es geht um Nachwuchsarbeit, um Kooperation der Grossforschung mit den Universitäten, um neue Entwürfe, Ideen, Inspiration und die für uns bedeutende transatlantische Kooperation», betonte Prof. Rolf Henke, DLR-Vorstand für Luftfahrtforschung und Juryvorsitzender auf der Veranstaltung in Hamburg. «Gewinner sind dabei alle Teilnehmenden, die die Erfahrung mitnehmen, sich im Team einem Wettbewerb zu stellen und gemeinsam die persönliche Leistung abzurufen. Dabei hat es uns als Jury dieses Jahr besonders gefreut, wie die Studierenden trotz der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie sieben tolle Konzepte eingereicht haben.»
Gesamtkonzept mit Geschäftsmodell
Die Herausforderung des Wettbewerbs in diesem Jahr war ein effizientes und stadttaugliches unbemanntes Fluggerät samt Bodenstationen, Bodenlogistik, Sicherheitskonzept und Geschäftsmodell zu entwickeln. Dabei mussten die Studierenden berücksichtigen, dass ihre Paketdrohne kleine Päckchen von bis zu 2,5 Kilogramm in eine Entfernung von bis zu 15 Kilometern direkt befördert und dabei auch bei Seitenwind sicher auf sehr beschränkten Plattformen starten und landen kann. Die Flughöhe wurde auf 120 Meter angesetzt, einem Teil des städtischen Luftraums, der bisher weitgehend ungenutzt ist und damit vielfältige Möglichkeiten für unbemannte Fluggeräte bei entsprechend zusätzlicher Regulierung ermöglicht.
NASA und DLR richten den Studierendenwettbewerb mittlerweile im vierten Jahr parallel in den USA und in Deutschland aus. Aufgrund der Corona-Pandemie arbeiteten die Studierenden in diesem Jahr grossteils digital in den Teams zusammen und absolvierten auch das Auftaktmeeting als Videokonferenz. Beim finalen Symposium in Hamburg konnten jeweils zwei Mitglieder pro Team vor Ort sein, um das gemeinsam erstellte Konzept zu präsentieren. Die restlichen Teammitglieder verfolgten die Veranstaltung online. Der Preis, eine Reise für das Gewinnerteam in die USA mit einem Besuch bei der NASA, wurde bedingt durch die Pandemie auf 2021 verschoben. Im Herbst sind die teilnehmenden Studierenden an den DLR-Standort Braunschweig eingeladen.
Für die NASA/DLR Design Challenge 2020 hatten sich auf deutscher Seite 37 Studierende verteilt auf sieben Teams aus sechs Hochschulen angemeldet.