Das Projekt Luftpolizeidienst 24 (LP24) der Schweizer Luftwaffe hat zum Ziel, die permanente Bereitschaft an 365 Tagen während 24 Stunden bis Ende 2020 zu erreichen. In der aktuellen Phase der Umsetzung ist die normale Bereitschaft von 8 bis 18 Uhr an 365 Tagen vorgesehen. In der Nacht vom 3. auf den 4. September 2018 wurde jedoch Bereitschaft angeordnet. Zum ersten Mal starteten zwei F/A-18 um 3.30 Uhr.

Ziel dieser Übung sei es, wertvolle Erkenntnisse für die Umsetzung der nächsten Phasen erhöhter Bereitschaft zu gewinnen und so die ersten Lehren aus einem Flugdienst bei Nacht zu ziehen, schreibt die Luftwaffe in einer Mitteilung. Ab dem 1. Januar 2019 wird die Bereitschaft des Luftpolizeidienstes auf die Zeiten von 6 bis 22 Uhr an 365 Tagen erhöht.

Das Projekt LP24 geht auf eine Motion von alt Ständerat Hans Hess (FDP/OW) aus dem Jahr 2009 zurück. Darin forderte er eine erhöhte Bereitschaft im Luftpolizeidienst auch ausserhalb der normalen Arbeitszeiten. Mit LP24 wird nun in vier Schritten eine permanente Einsatzbereitschaft von zwei bewaffneten Kampfjets innert höchstens 15 Minuten erreicht.

Live und Hot Missionen
Der Luftpolizeidienst sorgt für einen sicheren Luftverkehr und kann die hoheitlichen Rechte der Schweiz durchsetzen, indem die Einhaltung der Luftverkehrsregeln und der Lufthoheit überprüft und – wenn notwendig – erzwungen wird. Er unterstützt Luftfahrzeuge in Not und bei technischen Problemen. Es gibt zwei Arten von Einsätzen: 

Live Missionen: Kontrollen (stichprobenweise) auf Staatsluftfahrzeuge, welche für den Überflug der Schweiz eine diplomatische Freigabe (Diplomatic Clearance) brauchen. Aktuell sind dies rund 300 pro Jahr. 

Hot Missionen: Einsätze wegen Luftfahrzeugen, welche die Lufthoheit oder die Luftverkehrsregeln in schwerwiegender Weise verletzen. Aktuell finden rund 40 pro Jahr statt.