Von Beginn an, so erklärt Jonathan Castorena, zuständiger Vertriebsmanager für die Schweiz, Deutschland und Österreich, habe Bell potentielle Kunden nach ihren Wünschen und Vorstellungen gefragt, um einen Hubschrauber zu bauen, der exakt den Erfordernissen künftiger Nutzer in der Super-Medium-Klasse bis zehn Tonnen Abflugmasse entsprechen sollte. Mitten in der deutschen Hauptstadt Berlin wurde Anfang April nun die erste 525 vorgestellt, in einer Sonderbemalung mit den deutschen Farben. Denn Bell will bei der Ausschreibung eines Grossauftrags für 40 künftige Helikopter der deutschen Bundespolizei mit seiner 525 gegen Airbus Helicopters antreten.
Demonstrator wird auch in der Schweiz landen
Noch weist der neue Hitech-Heli aber zwei Defizite auf. In Berlin wurde kein fliegendes Exemplar präsentiert, sondern ein Mockup in Originalgrösse. Ein Demonstrator soll aber im September auf einer Tour durch deutschsprachige Länder auch in der Schweiz landen. Zudem hat die Bell 525 noch keine Zulassung durch die US-Luftfahrtbehörde FAA. Die sei aber nach Castorenas Worten noch in diesem Jahr zu erwarten. Erst danach prüft die europäische Agentur für Flugsicherheit EASA die neue Maschine.
Allerdings hat sich die Entwicklung der Bell 525 bereits deutlich verzögert. Ein Prototyp stürzte 2016 ab, beide Testpiloten kamen dabei ums Leben. Das warf das gesamte Programm zurück.
Wesentliche technische Neuerungen
Die Bell 525 weist zwei wesentliche technische Neuheiten in der Drehflüglerbranche auf. Sie ist der erste zivile Helikopter, der mit Fly-by-wire-Technologie fliegt. Und sie hat erstmals einen Sidestick anstelle des sonst üblichen Steuerknüppels. Eine Garmin-Avionik vom Typ 5000H mit vier Displays soll die beiden Piloten während des Flugs unterstützen. Um bei jedem Wetter einsatzbereit zu sein, ist eine Enteisung für Rotorblätter und Heckrotor vorgesehen.
Um seine Chancen für den möglichen Auftrag der deutschen Bundespolizei zu erhöhen, hat Bell am 13. April zudem bekannt gegeben, dass eine Kooperationsvereinbarung mit deutschen Zulieferen unterzeichnet wurde. Dazu zählen Liebherr, GKN Luft- und Raumfahrt sowie fünf weitere deutsche Zulieferunternehmen der Luftfahrtindustrie.