Das erste P-3 Orion-Seeüberwachungsflugzeug wurde 1966 in den Dienst der neuseeländischen Luftstreitkräfte gestellt. Seither wurden mit diesem Flugzeugtyp weltweit Überwachungs- und Aufklärungseinsätze geflogen. Obwohl sich die wirtschaftlichen Interessengebiete Neuseelands auf die ausschliessliche Wirtschaftszone im Südpazifik und im Südpolarmeer beschränken, wurde die P-3 Orion während ihrer gesamten Lebensdauer auf allen Kontinenten eingesetzt – von der Antarktis über die Arktis, den Nahen Osten und Südostasien bis nach Europa und Nordamerika.

Verschiedene Aufgaben erfüllt

Die neuseeländische Flotte von sechs Orions hat eine Reihe von Diensten für Regierungsbehörden und Gemeinden erbracht, darunter Fischerei- und Zollüberwachung, Such- und Rettungseinsätze, humanitäre Hilfe und Katastrophenhilfe sowie Sicherheits- und Stabilitätsoperationen im Nahen Osten und in Südostasien im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) und der Combined Maritime Forces Commands. «Dies ist ein bittersüsser Moment für uns, in dem wir uns von einem treuen alten Freund verabschieden müssen, der sich nicht nur fast 60 Jahre lang um unsere Besatzungen gekümmert hat, sondern um ganz Neuseeland und unsere Freunde und Nachbarn im Pazifik», sagt Squadron Commanding Officer, Wing Commander Glen Donaldson. 

Fast 150'000 Flugstunden

Insgesamt wurden mit den sechs P-3 Orions knapp 150’000 Dienststunden erflogen. Die neuseeländischen Luftstreitkräfte listen einige Meilensteine auf, bei denen die Orions zum Einsatz kamen. Etwa die Suche nach dem Flug MH-370, der 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwand; die Such- und Rettungsaktion zum Geburtstag der Königin 1994, bei der sie mehreren Schiffen halfen, die während der Segelregatta von Auckland nach Suva in einen schweren Sturm geraten waren. Hinzu kommen zahllose Einsätze nach Wirbelstürmen, die pazifische Inseln verwüsteten; Sicherheitseinsätze zur Drogenbekämpfung, zur Bekämpfung der Piraterie und des Schmuggels im Nahen Osten; und in jüngster Zeit Sicherheitspatrouillen für die UNO im Ostchinesischen Meer, um Schmuggelaktivitäten nach Nordkorea zu unterbinden.

Poseidon ersetzen Orion

Die Orion-Flotte wird durch vier P-8A Poseidon-Seeüberwachungsflugzeuge ersetzt, die auf dem RNZAF-Stützpunkt Ohakea stationiert werden. Das erste der neuen Poseidon-Flugzeuge ist bereits im letzten Monat in Aotearoa Neuseeland gelandet. «Dies ist sicherlich ein historischer Zeitpunkt, um den langen Dienst eines erstaunlichen Flugzeugs zu feiern, aber auch eine aufregende Zeit, da wir in eine neue Ära der Seepatrouille übergehen, die dem neuseeländischen Volk weiterhin treu dienen wird», so Wing Commander Donaldson.