Die Luftwaffe beabsichtigt eine militärische Mitbenutzung einzelner ziviler Flugplätze. Im Vordergrund stehen die Flugplätze Buochs (NW), Mollis (GL) und St. Stephan (BE). An diesen drei Standorten plant die Luftwaffe Übungen während jährlich maximal zwei Tagen.
Winterflugplätze werden überprüft
In der Schweiz gibt es vier Winterflugfelder und zwei Winterheliports. Es sind saisonal betriebene Anlagen ohne feste Infrastruktur. Derzeit verfügt lediglich das Winterflugfeld Schwarzsee (FR) über ein SIL-Objektblatt. Bei den übrigen fünf Winterflugplätzen (Blumental, Lauberhorn, Männlichen, Gstaad-Inn Grund, St. Moritz) wird das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) die Auswirkungen des Flugbetriebs auf die Umwelt prüfen. Mit den betroffenen Kantonen Bern und Graubünden, den betroffenen Gemeinden und den Flugplatzhaltern wird zudem das räumliche Konfliktpotenzial abgeklärt. Sind die Auswirkungen gering, soll in Absprache mit dem jeweiligen Kanton auf die Erarbeitung und Verabschiedung eines Objektblatts verzichtet werden können.
Neues Objektblatt für Trogen
Der Heliport Trogen ist der einzige Heliport im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Er dient für Werk- und Arbeitsflüge sowie Aus- und Weiterbildungsflüge. Mit dem neuen Objektblatt wird die räumliche Festlegung und der Rahmen für den Flugbetrieb verbindlich festgelegt. Der Standortkanton und die betroffenen Gemeinden stimmen dem Objektblatt zu. Der Kanton beantragte, dass die südliche An- und Abflugroute zugunsten des geplanten Windenergiegebiets «Honegg» – falls nötig – angepasst werden kann. Das BAZL hat das Objektblatt entsprechend ergänzt.
Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt (SIL)
Der SIL enthält für jeden Flugplatz ein Objektblatt, das die Vorgaben aus dem Konzeptteil für die einzelnen Flugplätze konkretisiert. Das Objektblatt legt den Rahmen für künftige Aus- und Umbauten der Infrastruktur sowie für den Betrieb eines Flugplatzes verbindlich fest. Es enthält Vorgaben zum Betrieb, dem Flugplatzperimeter, der Lärmbelastung, der Hindernisbegrenzung, dem Natur- und Landschaftsschutz sowie der Erschliessung. Das Objektblatt ist Voraussetzung für die Genehmigung des Betriebsreglements und für die Bewilligung von Flugplatzanlagen (Plangenehmigung).
Erarbeitung der SIL-Objektblätter
Die Erarbeitung der Objektblätter erfolgt in zwei Phasen: Die erste Phase beinhaltet einen Koordinationsprozess, an dem die zuständigen Stellen von Bund und Kantonen, die betroffenen Gemeinden sowie der Flugplatzhalter beteiligt sind. Die Ergebnisse werden in einem Koordinationsprotokoll festgehalten. Die zweite Phase umfasst das Verfahren nach den Bestimmungen der Raumplanungsverordnung. Wesentliche Bestandteile des Verfahrens sind die Anhörung der Behörden und Mitwirkung der Bevölkerung zum Entwurf des Objektblatts sowie die Abstimmung des Objektblatts mit den kantonalen Richtplänen.