Neben der Unterzeichnung einer Absichtserklärung für eine künftige Zusammenarbeit lag der Schwerpunkt der Gespräche auf der Erarbeitung gemeinsamer Projekte. Bereits zu Beginn des Ausschreibungsverfahrens für das neue BODLUV-System war RUAG als Material-Kompetenzzentrum bestimmt worden und übernimmt damit einen wichtigen Teil der Verantwortung für das Life Cycle Management der Patriot-Systeme für die Schweizer Armee.
Die beiden Manager erörterten die Rolle von RUAG bei der Umsetzung dieser und anderer Projekte. Zur Sprache kamen die Themen Infrastruktur für Wartung und Instandhaltung, Ausbildung und Truppenunterstützung, aber auch wie sich RUAG durch die Beteiligung an Kompensationsprojekten neue Technologien sichern und durch das gewonnene Know-how langfristig eine hohe Unterhaltsqualität gewährleisten kann.
Unterhalts- und Ausbildungskapazitäten
RUAG stellt den grössten Teil der Unterhalts- und Ausbildungskapazitäten für die Patriot-Systeme bereit. Dazu gehören die Produktion von spezialisiertem Wartungs- und Unterstützungsmaterial, die Herstellung von Simulatoren für die Wartungsausbildung und die Anpassung von Fahrzeugen und Anhängern an die Schweizer Mobilitätsbedingungen. Darüber hinaus erstellt RUAG ein Zentrum für Instandhaltung, Reparatur und Überholung, das als Werkstatt für die Zwischenwartung und zur Reparatur des Patriot-Systems dienen wird. Das Wartungszentrum wird zudem erweiterte Reparaturen anbieten, die normalerweise auf Herstellerebene durchgeführt werden. Mit der Schaffung dieses ersten regionalen Reparaturzentrums für Patriot in Europa kann RUAG in Zukunft auch die anderen europäischen Patriot-Nutzer unterstützen.
Technologie wird ständig verbessert
Anhand von Daten aus regelmässigen Tests werde das Patriot-System ständig verbessert, schreiben RUAG und Raytheon in einer Mitteilung. Das im Einsatz befindliche System profitiere von einem kontinuierlichen Lernprozess, der auf den Daten von über 1500 Such- und Abfangflügen, Dutzenden von jährlichen Raketenabschüssen, zahlreichen Trainings und laufenden Einsätzen unter verschiedensten Umgebungs- und Betriebsbedingungen beruht.
Durch den Entscheid der Schweiz für Patriot als BODLUV GR-Abwehrsystem wird das Land zum 18. Patriot-Partner weltweit und zur achten europäischen Nation, die für ihre bodengestützte Flugabwehr auf das bewährte System setzt. Die Patriot-Offerte für die Schweiz wurde von Raytheon Technologies in Zusammenarbeit mit den in der Schweiz ansässigen Unternehmen Rheinmetall Air Defence AG und Mercury Systems, Inc. eingereicht. Die Unternehmen schlugen Projekte für die Schweizer Industrie vor, die nicht nur alle Sprachregionen abdecken, sondern die direkten Kompensationsziele des Bundesrats übertreffen.