Ryanair stationiert ein zusätzliches Flugzeug in Wien, erweitert das Streckennetz um zwei weitere Destinationen auf 55, befördert 6,2 Mio. Passagiere pro Jahr und plant in den nächsten drei bis fünf Jahren die LH Tochter AUA am Standort Wien zu überflügeln. Das gab Ryanair CEO  Eddie Wilson Anfang September bei einem Pressemeeting in Wien bekannt.

Ein langgehegtes Ziel

Dieses Ziel hatte Ryanair Boss M. O`Leary schon vor der Corona Pandemie ausgegeben, aber so einfach scheint es nun doch nicht zu sein. LH Tochter AUA braucht sich wohl nicht darum zu sorgen, beförderte diese doch in 2022 mehr als 11,1 Mio. Passagiere. Bei einem Marktanteil der AUA von rund 48 Prozent und Ryanair 21 Prozent in VIE ist Fürchten überhaupt kein Thema bei der LH-Tochter.  Mit 18 Flugzeugen, aktuell 55 Strecken inklusive der beiden neuen Ziele Warschau (Polen) und Treviso (Italien)  ist Ryanair aber doch die am schnellsten wachsende Airline in VIE und das Wachstum dürfte sich stetig fortsetzen. Etwa 1,8 Milliarden US-— investiert die Airline am Standort Wien samt 540 gut bezahlten Arbeitsplätzen in Luftfahrt und Ingenieurwesen, allein 30 neue durch den zusätzlichen Jet betonte Eddie Wilson. 

Lauda und Ryanair sind sich einig

Gebühren und Steuern sind laut Wilson und seinem Boss O`Leary am Flughafen Wien viel zu hoch. Man könnte in Wien viel mehr machen, wären die Gebühren niedriger, betonte auch Lauda Europe CEO und Sprecher im DACH-Raum für Ryanair Andreas Gruber ziemlich eindringlich. Wilson und Gruber erwarten aber auch, dass aufgrund des beträchtlichen Wachstums von Ryanair am Flughafen Wien das Management nicht umhin kommen wird, eine Gebührenreform in Angriff zu nehmen. Das Ausbleiben dieser Reform würde die Konnektivität, die Erholung des Tourismus, das Wachstum und die Wirtschaft sehr beeinträchtigen, stellen Wilson und Gruber unisono fest.

Staatliche Hilfen für Systemairlines

Schwer im Magen liegen den Ryanair-Managern auch die hohen staatlichen Überbrückungshilfen für die «Systemairlines» während der Corona-Pandemie sowie die Ausnahme der CO² Bepreisung in der EU für Langstreckenflüge. Trotz dieser Hilfen sind die Ticketpreise stark erhöht worden, «ja auch bei Ryanair, aber eher sehr sanft», sagte Wilson.  Die Konkurrenz von AUA (Wucherpreise) und von Wizz Air (Kürzungen und Verlagerung der Flüge Richtung Naher Osten)  fürchtet Ryanair in Wien nicht.