«Wir erforschen jede Möglichkeit, die uns zur Verfügung steht, um unseren ökologischen Fussabdruck zu verringern. Der Airlander 10 wird die Emissionen drastisch reduzieren, und deshalb haben wir diese Vereinbarung mit HAV getroffen», erklärt Carlos Bertomeu, Vorsitzender von Air Nostrum.
90 Prozent weniger CO2-Emissionen
Air Nostrum plant den Einsatz eines hybridelektrischen Airlanders. Dieser befndet sich allerdings noch in der Entwicklung. Eine Vereinbarung über die Nutzung des Luftschiffs wird Air Nostrum unterzeichnen, sobald es zertifiziert ist. Dies soll in rund vier Jahren der Fall sein. Air Nostrum plant einen Betrieb mit diesem Verkehrsmittel im Rahmen eines Operating Lease von bis zu zehn Luftschiffen.
Der Kraftstoffverbrauch dieses Airlander 10 ist wesentlich geringer ist als der eines Verkehrsflugzeugs, was eine Verringerung der CO2-Emissionen um bis zu 90 % in der Anfangsphase ergeben würde. HAV arbeitet am vollelektrischen Betrieb des Airlanders, der dann Null CO2-Emissionen bedeuten würde.
Unabhängig von Flughafeninfrastruktur
Der Airlander 10 ist in der Lage auf jeder einigermassen ebenen Fläche zu landen – sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser – und lässt sich so an die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Reiseziels anpassen. Darüber hinaus kann der Airlander 10 aufgrund seiner Fähigkeit, auf engem Raum zu starten und zu landen, die perfekte Mobilitätsalternative für den Luftverkehr in Städten ohne Flughafeneinrichtungen und auf Inseln sein. Air Nostrum arbeitet derzeit daran, die Mobilität der Passagiere zu verbessern, sei es mit konventionellen Flugzeugen, Zügen oder mit revolutionären neuen Fluglösungen.
Langsamer als das Flugzeug, aber schneller als das Schiff
Der Flug zwischen Barcelona und Mallorca mit einem Verkehrsflugzeug dauert rund eine dreiviertel Stunde. Ein Luftschiff benötigt deutlich länger. Die Reisezeit mit dem Airlander wird in spanischen Medien mit vier Stunden von Stadt zu Stadt beziffert. Damit liegt das Luftschiff näher bei der Zeit, die eine Fähre zwischen Barcelona und Palma benötigt – je nach Schiffstyp zwischen 6 und 8 Stunden. Der Faktor Zeit ist also kein Vorteil für das Luftschiff. Es muss sich erst noch weisen, wie ein solches Angebot von Passagieren aufgenommen würde.
Allwettertauglich
Zumindest in der Anfangsphase dürften auch die Wetterverhältnisse in der Wahrnehmung der Passagiere eine Rolle spielen. Immerhin soll die mehrstündige Reise übers offene Meer führen. Dies, obschon der Airlander vom Hersteller als allwettertauglich beschrieben wird. Er kann bei Regen betrieben werden, verfügt über Blitzschutz und wird laut HAV von Gegenwinden viel weniger beeinträchtigt als frühere Luftschiffkonstruktionen. Bei bis zu 30 Knoten Wind kann dieses Luftschiff laut Hersteller sicher starten und landen.