In Grossbritannien trainieren die Schweizer F/A-18 Piloten einerseits die Grundlagen des Luftpolizeidienstes bei Nacht, andererseits überprüfen und vertiefen sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in der Luftverteidigung bei Dunkelheit. Insgesamt reisen rund 55 Piloten und 120 Angehörige des Bodenpersonals im Zeitraum von 14. November bis 9. Dezember 2022 in zwei Tranchen nach Grossbritannien.

Über dünnbesiedelten Regionen

Der Luftwaffenstützpunkt der Royal Air Force (RAF) in North Yorkshire, genannt RAF Leeming, bietet der Schweizer Luftwaffe ideale Trainings- und Umweltbedingungen. Die grossräumigen Trainingssektoren liegen in günstiger Entfernung über der Nordsee und über dünn besiedelten Regionen Nordenglands, wo taktische Einsätze in allen Einsatzbereichen effektiv trainiert werden können. Möglich macht dies ein seit 2004 bestehendes, rechtliches Abkommen zwischen dem Königreich Grossbritannien und der Schweiz.

Trainings in der Schweiz nur beschränkt möglich

Die Luftwaffe kann in der Schweiz ihr Nacht- und Tiefflugtraining nicht vollumfänglich und nach den international gültigen Standards trainieren. Grund dafür sind unter anderem: Die kleinen und knapp verfügbaren Trainingsräume, Höhen- und Geschwindigkeitslimiten, eingeschränkte Flugbetriebszeiten, Auflagen bei der Anzahl Flugbewegungen auf den Flugplätzen, der dichte zivile Luftverkehr über der Schweiz sowie die hohe Besiedelungsdichte und die daraus resultierende Rücksichtnahme auf die Lärmbelastung der Bevölkerung. Im Vergleich fliegen die Schweizer Jet-Piloten nur etwa halb so viele Stunden bei Nacht wie diejenigen der Nachbarstaaten.