Der Betriebsertrag von Skyguide ging im vergangenen Jahr um 36 Prozent auf CHF 280,5 Mio. (Vorjahr: CHF 438,7 Mio.) zurück. Der Betriebsaufwand war mit CHF 439,4 Mio. praktisch gleichbleibend (plus 0,6 Prozent im Vergleich zu CHF 436,4 Mio. im Vorjahr). Ohne Sondereffekte im 2019 läge der Aufwand tiefer. Das Nettoergebnis beträgt CHF -164,2 Mio. (Vorjahr: CHF -4,0 Mio.).
Unterstützung durch Bund
Aufgrund der fehlenden Einnahmen im Jahr 2020 und einem ähnlich düsteren Ausblick für das Jahr 2021, musste Skyguide finanzielle Unterstützung durch den Bund als Eigner ersuchen. Dies, um die Liquidität und die Stabilität des Unternehmens zu sichern und das Mandat weiterhin ausführen zu können. Das Eidgenössische Parlament hat Skyguide letztes Jahr Unterstützung in Höhe von CHF 400 Mio. für die Jahre 2020 und 2021 zugesprochen. Diese Hilfe ist an ehrgeizige Sparpläne sowie die Erhöhung des Rentenalters der Flugverkehrsleitenden geknüpft.
Vollumfängliche Leistungen auch in der Pandemie
«Als Betreiberin einer der kritischen Infrastrukturen des Landes hat Skyguide auch im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 ihre Leistungen trotz fehlender Einnahmen jederzeit vollumfänglich und zuverlässig erbracht und so dazu beigetragen, die Verfügbarkeit, die Sicherheit und die Effizienz des zivilen Luftverkehrs zu gewährleisten», schreibt die Schweizer Flugsicherung in einer Mitteilung. «Wichtige Cargo-Flüge zur medizinischen Versorgung des Landes konnten genauso jederzeit durchgeführt werden wie Staats- oder Repatriierungsflüge im Ausland gestrandeter Schweizer Bürger.»
Der Einbruch des Luftverkehrs im von Skyguide bewirtschafteten Luftraum war in den Monaten April mit -93 Prozent und Mai mit einem Rückgang von 91 Prozent besonders markant. In der Folge stieg dieser Wert auf höchstens -53 Prozent im Monat August an. 99 Prozent der Flüge konnten 2020 durch Skyguide pünktlich abgewickelt werden.
Leistungsvereinbarung mit Luftwaffe erfüllt
Auch im Jahr 2020 habe Skyguide die Leistungsvereinbarung mit der Schweizer Luftwaffe vollumfänglich erfüllen und ihren Teil zur Sicherstellung der Lufthoheit beitragen können, schreibt die Flugsicherung weiter. Die Pandemie hatte gemäss Skyguide praktisch keine Auswirkungen auf die Flüge der Schweizer Luftwaffe und die militärische Flugsicherung von Skyguide.
Die Luftwaffe führte ihre Trainingsflüge und Luftpolizei-Einsätze auch während der Pandemie ohne Unterbruch durch. Entsprechend nahmen die militärischen Flugbewegungen im Jahr 2020 lediglich um 2,9 Prozent auf 91'803 (gegenüber 94'519 im Jahr 2019) ab. Skyguide führte 305 Live- und Hot-Missionen sowie 2'285 taktische Einsätze (gegenüber 289 und 2'020 im Vorjahr) der Luftwaffe durch.
Zudem wurden mit dem Projekt LP24 (Luftpolizeidienst 24) die operativen, technischen und vor allem personellen Voraussetzungen geschaffen, um einen 24-stündigen Luftpolizeidienst sicherzustellen. Ende 2020 konnten Luftwaffe und Skyguide das Projekt erfolgreich abschliessen. Seit 1. Januar 2021 ist der Luftpolizeidienst 24 Stunden am Tag in Bereitschaft.
«Neue Regelung für die Finanzierung festlegen»
Walter T. Vogel, Verwaltungsratspräsident von Skyguide, sagt zum Geschäftsjahr 2020: «Die COVID-19-Pandemie hat die Luftfahrtindustrie und Skyguide hart getroffen. Dank der Unterstützung durch den Bund können wir in dieser äusserst schwierigen Zeit trotz fehlender Einnahmen unser Mandat vollumfänglich für alle Nutzer erfüllen. Für die Zukunft muss die Europäische Kommission zusammen mit den Staaten neue Regeln für die Finanzierung der Flugsicherung festlegen. Es hat sich gezeigt, dass das heutige System in einer solchen Krise ungeeignet ist.»
«Wir haben die verkehrsarme Zeit genutzt, Arbeiten an zukunftsweisenden Projekten voranzutreiben, die uns helfen, kosteneffizienter zu werden und unsere Resilienz zu steigern. Vor allem die Digitalisierung muss auf nationaler und internationaler Ebene mit Hochdruck vorangetrieben werden. Sie ist nicht nur einer der wichtigsten Beiträge, um die Flugsicherungskosten nachhaltig zu senken, sondern erlaubt es auch, sich auf den sicheren Flugverkehr von morgen in seiner ganzen Unvorhersehbarkeit einzustellen», ergänzt Alex Bristol, CEO von Skyguide.