«Cockpit»: Jason Stucki, Sie haben kürzlich den neuen Aufgabenbereich als Chief Flight OPS SPHAIR übernommen und damit die Nachfolge von Beat Hedinger angetreten. Welches war Ihre persönliche Motivation für diese neue Verantwortung?
Jason Stucki: Als CFO SPHAIR habe ich die Gelegenheit, an der Geburtsstätte der Ausbildung für Militär-, beziehungsweise Berufspiloten tätig zu sein. Es ist der erste Schritt, um den Schweizer Nachwuchs in der Fliegerei zu sichern und deren Standards zu setzen. Die Herausforderung der Standardisierung von SPHAIR mit neun Flugschulen, mit dem Ziel, eine professionelle Berufseignungsabklärung in der Fliegerei sichern zu können, fasziniert mich sehr.
Mit welchen hauptsächlichen Aufgaben ist Ihre heutige Funktion als Chief Flight OPS SPHAIR betraut?
Es geht um die Planung der Flugkurse, die ständige Weiterentwicklung der Schulungsunterlagen, die Vereinheitlichung von Procedures und das Sicherstellen einer einheitlichen und aussagekräftigen Qualifikation. Man muss sich vorstellen, dass wir in allen SPHAIR-Schulen dieselben Qualitätsstandards haben müssen, um professionell und standardisiert die fliegerischen Leistungen von rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern pro Jahr abklären zu können.
Haben sich bei SPHAIR seit Beginn der Pandemie die Zahlen der an einer Flugausbildung Interessierten verändert?
Nein. Covid hat auf den Beruf Militärpilot, welcher durch SPHAIR beginnt, keine Auswirkungen. Die zivile Luftfahrt ist im Moment sehr hart von der Pandemie betroffen. Ich gehe aber davon aus, dass die Kandidatinnen und Kandidaten, welche im Moment SPHAIR absolvieren, in wenigen Jahren in der Airline-Industrie Fuss fassen können. Wenn die Pandemie vorüber ist, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit die Nachfrage an Berufspiloten wieder rasant steigen. Schwierig ist es aber gerade in einer solchen globalen Situation, abschätzen zu können, wann der Bedarf wieder auftritt.
In welcher Weise inspirieren Sie junge Leute, fliegen zu lernen beziehungsweise welche Motivation geben Sie jungen Menschen mit auf den Weg, die diesen Traum in sich tragen?
Fliegen ist unglaublich vielseitig und nie gleich. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Man hört nie auf zu lernen. Während jedem Flug sammelt man immer wieder neue Erfahrungen. Stetiges Training ist unabdingbar. Die dritte Dimension ist etwas unglaublich Faszinierendes und Herausforderndes. Als aktiver Militärpilot sehe ich zudem eine grosse Sinnhaftigkeit in meinem Beruf. Ich kann im Einsatz Leben retten, unterstützen und beschützen. Nach rund 30 Jahren in der Fliegerei kann ich sagen, dass ich nach wie vor unglaublich von der Fliegerei fasziniert bin.
Das ganze Gespräch ist in der gedruckten Ausgabe 4/21 von «Cockpit» nachzulesen – ab dem 15. April im Briefkasten oder am Kiosk. Einzelne Ausgaben können unter diesem Link bestellt werden.