In einer Mitteilung vom 9. April 2020 erklärte die Gruppe Air France-KLM, dass sie angesichts der grossen Auswirkungen der Covid-19-Krise und in Ermangelung zusätzlicher Finanzmittel eine Liquiditätsspritze im dritten Quartal 2020 benötige. Die Fluggesellschaften Air France und KLM führten daher Gespräche mit der französischen und der niederländischen Regierung über die Umsetzung spezifischer Hilfsmassnahmen, die es ihnen ermöglichen würden, ihre Zahlungsfähigkeit zu erhalten.

Staatsdarlehen

Nach mehrwöchigen Gesprächen mit dem französischen Staat und Bankinstituten konnten sich die Air France-KLM-Gruppe und Air France über folgende Unerstüzungsmassnahmen einigen, wie die Gruppe mitteilt:

  • Ein staatlich gesichertes französisches Darlehen in Höhe von 4 Milliarden Euro, das Air France-KLM und Air France von einem Konsortium aus sechs Banken gewährt wurde.  Der französische Staat bürgt für diesen Kredit bis zu 90%, und er hat eine Laufzeit von 12 Monaten mit zwei aufeinanderfolgenden Verlängerungsoptionen von einem Jahr, die von Air France-KLM ausgeübt werden können; 
  • Ein direktes Aktionärsdarlehen des französischen Staates an Air France-KLM in Höhe von 3 Milliarden Euro mit einer Laufzeit von vier Jahren und zwei aufeinanderfolgenden Verlängerungsoptionen um ein Jahr, die von Air France-KLM ausgeübt werden können.

Hilfe auch vom niederländischen Staat

Die Unterstützungsmassnahmen müssen noch durch die Europäische Kommission genehmigt werden. Auch der niederländische Staat hat seine Absicht erklärt, die KLM-Gruppe mit zwei bis vier Milliarden Euro zu unterstützen. Die Gespräche zur endgültigen Festlegung der Bedingungen für eine  zusätzliche Hilfe seien im Gange.

Umgestaltung und Umweltfahrplan

Die Unterstützung wird indes an wirtschaftliche, finanzielle und ökologische Verpflichtungen gebunden sein. Sie wird insbesondere eine Überprüfung der Aktivitäten beinhalten mit dem Ziel, die Air France an die durch die Krise entstandene neue Marktrealität anzupassen. Die finanzielle Situation des Unternehmens müsse gestärkt werden. Diese Umgestaltung werde auch einen ehrgeizigen Umweltfahrplan zur Beschleunigung des nachhaltigen Übergangs der Gruppe enthalten.

Auch die Lufthansa-Gruppe verhandelt

Erst kürzlich hat auch die Luftfhansa-Gruppe mitgeteilt, dass sie auf staatliche Unterstützung angewiesen sei und mit den Staaten, in welchen ihre Gruppenairlines beheimatet sind, Gespräche führe. Gespräche finden zwischen der Swiss und der Schweizer Regierung statt. Die Coronakrise wird, soviel steht heute schon fest, die Airlinebranche, und damit auch alle Zulieferer und Infrastrukturen vor die grössten Herausforderungen ihrer Geschichte stellen.