Während der letzten Juni-Woche traten Astronauten, Wissenschaftler, Rockstars, Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Forschung, Nobelpreisträger, Visionäre und Architekten der Zukunft in Zürich auf. Ziel des Festivals war es, den Fokus auf die Fragen nach dem Platz der Erdenbürger im Universum zu richten. In einer Zeit, in welcher sich die Welt isoliere, sei die Zusammenarbeit besonders nötig, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. «Wir glauben, die grössten Errungenschaften der Menschen sind jene, die gemeinsam erreicht wurden», so Starmus-Gründer Garik Israelian. «Unser Ziel ist es ausserdem, den Entdeckergeist neu zu wecken und die nächste Generation zu inspirieren», so Israelian.
«Das ambitionierteste Wissenschafts-Festival der Welt»
«Die Idee war es, einen Anlass ins Leben zu rufen, der sich mit Weltraum und Astronomie befasst. Es sollte ein Festival werden, das eine neue Generation von Pionieren inspiriert und den Geist der Entdeckung wiederbelebt» sagte Garik Israelian, Astrophysiker und geistiger Vater von Starmus in einem Gespräch mit «Cockpit». Künstlerische Aspekte seien in diesem Prozess ein wichtiger Bestandteil. «Die Kunst würzt den Anlass mit Entertainment und ermöglichen es, Brücken zwischen der Wissenschaft und der Kunst zu schlagen. Ein wichtiges Anliegen von Starmus ist es, die weltweit besten Wissenschafter, Ingenieure und Künstler unter einem Dach zu vereinen. Diese Leute schaffen Werte für unsere Gesellschaft und für die Menschheit insgesamt.»
Bereits von Beginn weg wurde Starmus als das weltweit ambitionierteste Wissenschafts-Festival anerkannt. Die SUN hat Starmus einst als «out of this world festival» bezeichnet. Stephen Hawking nannte Starmus «das beste Wissenschafts-Event überhaupt». «Wissenschaft und Kunst brauchen beide grosse Kreativität», sagte Garik Israelian. In einem Interview mit er SDA sagte er ausserdem, dass die Wissenschaft stark durch die Kunst inspiriert werde und viele Künstler würden durch Wissenschaft inspiriert. Beide seien Teil eines grossen Ganzen. Wissenschaft könne so fantastisch, so atemberaubend sein, dass sie zur Kunst werde.
Lebende Legenden in Zürich
Mit der Mondlandung hat die 5. Auflage von Starmus die Kreativität des menschlichen Forschungs- und Erfindergeists gefeiert. «Nun, 50 Jahre später, wird durch das Jubiläum noch einmal eine neue Generation inspiriert», sagte Brian May, Musiker und Astrophysiker und Mitglied des Starmus-OK. Zu den prominentesten Gästen bzw. Referenten gehörten die Apollo-Astronauten Buzz Aldrin, der als zweiten Mensch den Mond betrat, Charlie Duke, Alfred Worden, Harrison Schmitt, Rusty Schweickart und Walter Cunningham.
Im Rahmen des Starmus-Festivals wurde ausserdem die Stephen Hawking-Medaille vergeben. Die diesjährigen Empfänger des renommierten Preises sind «Elon Musk, für seine Leistungen in der Raumfahrt und für die Menschheit im Allgemeinen, der Musiker und Produzent Brian Eno für seinen Beitrag zur Popularisierung der Wissenschaft und der Film Apollo 11 für seinen bahnbrechenden Blick auf die berühmteste Weltraummission der Geschichte.» Musk sagte seine Teilnahme in Zürich in letzter Minute ab, wurde am Abend der Preisübergabe aber live in die Samsung Hall zugeschaltet.
Starmus – Bedeutung in der Schweiz unterschätzt
Trotz des enormen Staraufgebots blieben die Besucherzahlen am 5. Starmus-Festival in Zürich deutlich unter den Erwartungen. Organisator Garik Israelian beklagte einerseits die geringe Anzahl verkaufter Tickets, andererseits aber auch die mangelnde Unterstützung in der Schweiz. Was ihn besonders traurig stimme sei die Tatsache, dass nur wenige junge Leute, insbesondere Studenten, die unter anderem zum Zielpublikum gehörten, am Starmus in Zürich anzutreffen gewesen seien, so Israelian. Er gehe davon aus, dass die jungen Leute gar nicht über die Veranstaltung informiert worden seien und wohl später diese verpasste Chance überaus bedauern würden.
Starmus – das Kapitel ist noch nicht abgeschlossen
«Cockpit» als Schweizer Medienpartner von Starmus hatte die einzigartige Gelegenheit, mit verschiedenen ehemaligen Apollo-Astronauten zu sprechen und wird den Anlass und dessen Botschaft noch weit über das Festival hinaus nachklingen lassen. Im «Mondjahr» 2019 beschenken wir unsere Leserinnen und Leser nach der Mondtrilogie von Dr. Bruno -Stanek mit diversen exklusiven und hochspannenden Interviews mit Weltraum-Legenden. In der nächsten Ausgabe von «Cockpit» (Nr. 8/2019) beginnen wir die Serie mit dem Interview mit Charles Moss «Charlie» Duke. Der Apollo 16-Astronaut war der zehnte Mensch, der den Mond betrat. Im tiefgründigen Gespräch mit Philip Bärtschi gibt er erstaunliche Antworten auf Fragen, die weit über Erde und Mond hinaus gehen.
Geniessen Sie in der Bildstrecke Impressionen vom Starmus-Festival V, das vom 24. bis 29. Juni in Zürich stattgefunden hat.