Swiss International Air Lines (Swiss) hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 ein operatives Ergebnis von 505 Millionen Franken erzielt. Im Vergleich zur selben Periode im Rekordjahr 2023 sind dies 18 Prozent weniger. Die operativen Erträge stiegen im selben Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 5,7 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken (1. – 3. Quartal 2023: 4,0 Milliarden Franken), wie die Fluggesellschaft mitteilt.

Der Finanzchef von Swiss, Dennis Weber, ordnet das Resultat ein: «In den reiseintensiven Sommermonaten haben wir weiterhin von einer grossen Nachfrage nach touristischen Zielen sowie Privatreisen profitiert. Gleichzeitig sind unsere Aufwendungen hauptsächlich in den Bereichen Gebühren, Wartung sowie Personal gestiegen; letztere aufgrund von zusätzlich eingestellten Mitarbeitenden sowie vereinbarten Gehaltssteigerungen. Dennoch konnten wir an unser solides Halbjahresergebnis anknüpfen und sind mit den ersten neun Monaten des Jahres wirtschaftlich gesehen zufrieden. Wir haben aus den weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen das Beste gemacht.»

Das dritte Quartal (Juli bis September) ist in der Luftfahrt das traditionell reiseintensivste und damit wichtigste. 2024 belief sich das operative Ergebnis in dieser Zeit auf 240,8 Millionen Franken (3. Quartal 2023: 277,6 Millionen Franken). Im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutet dies einen Rückgang um 13,3 Prozent. Die operativen Erträge lagen bei 1,6 Milliarden Franken und waren damit 5,9 Prozent höher als 2023 (3. Quartal 2023: 1,5 Milliarden Franken).

Asiengeschäft als Treiber im Frachtbereich

Das Frachtgeschäft hat auch im dritten Quartal einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis geleistet. Treiber waren das Asiengeschäft, unterstützt von einem weiterhin starken E-Commerce Sektor und Engpässen in der Seefracht. Damit konnte Swiss die Stagnation im Luftfrachtsektor in Europa und den USA kompensieren.

Jens Fehlinger, CEO von Swiss, bemerkte, dass in Anbetracht der zunehmend anspruchsvollen Rahmenbedingungen im Luftverkehr das Swiss-Team stolz auf das solide Ergebnis sein könne. «In einem Umfeld geprägt von geopolitischen Unruhen, Kapazitätsengpässen im europäischen Luftraum und den Flugbetrieb massiv beeinträchtigten Wetterlagen war der Sommer ein Kraftakt, den wir finanziell erfolgreich abschliessen konnten. Das ist wichtig, um auch zukünftig in unsere Mitarbeitenden, in das Kundenerlebnis und in Massnahmen für einen nachhaltigeren Flugbetrieb investieren zu können.» Gemeinsam mit ihren Partnern müsse die Swiss weiter intensiv daran arbeiten, insbesondere die Pünktlichkeit und die damit eng verbundene Kundenzufriedenheit zu verbessern. «In diesem Punkt sind wir noch nicht zufrieden; darauf liegt unser klarer Fokus in den nächsten Monaten», so Fehlinger weiter.

Weiterhin steigende Passagierzahlen

Von Januar bis September 2024 hat Swiss 13,7 Millionen Passagiere transportiert (2023: 12,4 Millionen). Im Vergleich zu 2023 bedeutet dies eine Steigerung von 10,5 Prozent. In derselben Periode fanden über 108'000 Flüge statt (10,5 Prozent mehr gegenüber Vorjahr). Insgesamt hat Swiss auf ihrem weltweiten Streckennetz 11,7 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten (diese Kennzahl stellt die Leistungseinheit im Luftverkehr dar). Bei der Anzahl der verkauften Sitzkilometer steigerte sich Swiss um 10,9 Prozent gegenüber 2023. Der Sitzladefaktor lag mit 84,5 Prozent rund 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Im dritten Quartal hat Swiss insgesamt 98 Prozent der Kapazität von 2019 angeboten.

Gutes Finanzjahr trotz Preisdruck

Das letzte Quartal des Jahres ist lait Swiss saisonal am herausforderndsten, da insbesondere im November und zu Beginn des Dezembers weniger Ferienreisende unterwegs sind. Das Ergebnis hängt daher stärker von den Entwicklungen im Geschäftsreisesegment ab. Dieses liegt allerdings unverändert auf einem deutlich niedrigeren Niveau als vor der Krise. «Dafür haben wir in den Herbstferien von Ende September bis Mitte Oktober von einer anhaltend hohen Nachfrage nach touristischen Reisen ans Mittelmeer profitiert. Mit Weihnachten wird das Geschäft zudem gegen Ende des Jahres nochmals belebt.» Folglich gehe die Swiss von einem guten Finanzjahr aus. Insgesamt würden die Preise jedoch vor allem im Langstreckenbereich unter Druck bleiben; diese sind im Durchschnitt tiefer als im Vorjahr, dies bei steigenden Kosten und Gebühren. «Unter anderem deshalb werden wir trotz Wachstum das Rekordergebnis von 2023 voraussichtlich nicht erreichen», prognostiziert Jens Fehlinger.