Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten im Rekordjahr 2023 ist das Ergebnis im ersten Halbjahr 2024 rund 22 Prozent tiefer ausgefallen. Die operativen Erträge betrugen im Zeitraum von Januar bis Juni 2,7 Milliarden Schweizer Franken. Sie liegen damit 5,5 Prozent höher im Vergleich zur Vorjahresperiode (1. Halbjahr 2023: 2,5 Milliarden Schweizer Franken).

Sitzladefaktor unter Vorjahreswert

Swiss hat in den Monaten Januar bis Juni 2024 rund 8,5 Millionen Passagiere befördert. Das ist eine Steigerung von 12,3 Prozent gegenüber Vorjahr. Im selben Zeitraum führte Swiss insgesamt über 69‘000 Flüge durch, 13 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023. Über das gesamte Streckennetz hinweg hat die Airline in den ersten sechs Monaten des Jahres total 12,4 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten und gleichzeitig die Anzahl der verkauften Sitzkilometer um 10,5 Prozent erhöht. Der Sitzladefaktor lag mit durchschnittlich 81,9 Prozent 1,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Kapazität wächst

Für das Jahr 2024 rechnet Swiss mit einem Kapazitätswachstum (gemessen in angebotenen Sitzkilometern) von knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wird die Kapazität voraussichtlich rund 95 Prozent des Vorkrisenniveaus im Jahr 2019 erreichen. In den laufenden Sommermonaten, schätzt Swiss, werde die angebotene Kapazität voraussichtlich fast wieder auf dem Niveau von 2019 liegen.

Verschärfter Wettbewerb

«Der Trend aus dem ersten Quartal, dass sich der Markt zunehmend normalisiert, hat sich schneller als ursprünglich erwartet fortgesetzt: Das Bedürfnis der Menschen zu reisen ist zwar weiterhin sehr gross, was uns sehr freut. Jedoch haben einige Fluggesellschaften bereits wieder die Kapazität von vor der Coronapandemie erreicht bzw. diese sogar überschritten. Damit hat sich der Wettbewerb deutlich verschärft, was sich in niedrigeren Durchschnittserlösen als im Vorjahr niederschlägt», erläutert Chief Financial Officer Dennis Weber.

Löhne, Inflation und Investition ins «Kundenerlebnis»

Steigende Kosten haben das Ergebnis von ebenfalls beeinflusst. Neben der Ausweitung des Flugbetriebs haben vor allem die in verschiedenen Gesamtarbeitsverträgen ausgehandelten Lohn- und Gehaltssteigerungen, höhere Gebühren und die hohe Inflation im Markt für Wartungsdienstleistungen zu steigenden Aufwendungen geführt. Darüber hinaus, so Swiss, habe man das Kundenerlebnis weiter aufgewertet, um der Premiumpositionierung noch umfassender gerecht zu werden.

Zufrieden sein

«Die Rahmenbedingungen stellen uns aktuell vor grosse Herausforderungen. Geopolitische Entwicklungen beeinflussen unseren Flugbetrieb ebenso wie extreme Wetterlagen und Kapazitätsengpässe in der Flugsicherung in Europa. Ausserdem fällt die Normalisierung der Angebotssituation in unserer Branche mit einer Phase erhöhter Kosteninflation zusammen. Vor diesem Hintergrund können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Unsere konsequente Kostendisziplin bei gleichzeitiger Steigerung von Produktivität und Effizienz hat uns dabei geholfen, dieses solide Ergebnis zu erarbeiten. Das werden wir weiterführen und so schaue ich zuversichtlich auf das saisonal stärkere zweite Halbjahr», so CFO Dennis Weber.

E-Commerce belebt Fracht

Das Frachtgeschäft, das einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis von Swiss leistet, profitierte von einem starken E-Commerce-Geschäft, so dass eine konjunkturbedingt schwächere Nachfrage im europäischen und amerikanischen Markt für Luftfracht kompensiert werden konnte. Insgesamt bewegt sich das Ergebnis des Frachtgeschäfts wieder auf dem Vorkrisenniveau.

Das sagt die Chefin

«Das Ergebnis der ersten sechs Monate zeigt, dass wir die richtigen Weichen für ein gutes Jahresergebnis gestellt haben. Investitionen in die Zukunft haben wir auf den Weg gebracht. Hierbei berücksichtigen wir, dass sich die Bedürfnisse der Fluggäste und auch die Marktsituation über die letzten Jahre verändert haben. So arbeiten wir weiterhin intensiv daran, das Kundenerlebnis kontinuierlich zu verbessern. Gleichzeitig bilden ein stabiler Flugbetrieb und ein attraktives Flugprogramm weitere Schwerpunkte», sagt Heike Birlenbach, Chief Executive Officer ad interim von Swiss. 

Zahlen zum zweiten Quartal
Das Halbjahresergebnis spiegelt auch das reiseintensivere zweite Quartal wider. In den Monaten April bis Juni lag das operative Ergebnis mit 233,4 Millionen Schweizer Franken mit rund 10 Prozent leicht unter Vorjahr (2. Quartal 2023: 259,9 Millionen Franken). Bei den operativen Erträgen steigerte sich Swiss um 3,5 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Schweizer Franken (2. Quartal 2023: 1,4 Milliarden Schweizer Franken).