Swiss International Air Lines (Swiss) hat im saisonal schwachen ersten Quartal ein ausserordentlich starkes Ergebnis verbucht. In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 erwirtschaftete die Schweizer Fluggesellschaft ein operatives Ergebnis von 78,4 Millionen Franken (1. Quartal 2022: - 47,4 Millionen Franken). Die operativen Erträge lagen im Zeitraum Januar bis März bei 1,1 Milliarden Franken, was einem Anstieg von rund 55 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht (1. Quartal 2022: 712 Millionen Franken). 

Restrukturierung zeigt Wirkung

Die grosse Reiselust führe nach wie vor zu einer starken Nachfrage nach Flugreisen, gleichzeitig sei das branchenweite Angebot nach den Coronajahren immer noch reduziert, sagt Markus Binkert, CFO von Swiss. Er freut sich über die positiven Zahlen: «Unsere reduzierte Kostenbasis als Folge der Restrukturierung von 2021 sowie die hohe Verlässlichkeit unseres Flugprogramms haben sich erneut als zentrale Faktoren für ein starkes Ergebnis erwiesen. Das Resultat des ersten Quartals bestätigt, dass wir strukturell gut aufgestellt sind und weiterhin von einem vorteilhaften Marktumfeld profitieren konnten.»

Starker Markt in der Heimat 

Wie im letzten Jahr hat sich die besondere Konstellation von Angebot und Nachfrage in einer reduzierten Verfügbarkeit von tiefen Ticketpreisen niedergeschlagen. Dies wiederum hat sich positiv auf die Durchschnittserlöse ausgewirkt. Darüber hinaus war insbesondere auch der starke Heimatmarkt Schweiz von Vorteil für Swiss. Auch das Cargo-Geschäft hat im ersten Quartal 2023 einen wichtigen Beitrag zum Resultat geleistet, wenn auch nicht mehr mit Rekorderträgen wie in den letzten Jahren. Dies führt Swiss unter anderem darauf zurück, dass sie deutlich weniger reine Frachtflüge durchgeführt hat. 

Wieder schuldenfrei

Mit dem Quartalsabschluss hat die Schweizer Airline wieder das Liquiditätsniveau von vor der Krise erreicht. Per Ende Mai 2022 hatte Swiss den vom Bund verbürgten Bankkredit vor Ende der Laufzeit zurückgeführt und sich über die Lufthansa Group am Kapitalmarkt finanziert. Mit dem starken Ergebnis im ersten Quartal konnte Swiss nun auch diese Finanzierung zurückführen und ist wieder uneingeschränkt investitionsfähig. «Um unsere Position als eine der führenden Airlines in Europa zu behaupten, müssen wir in der Lage sein, in unser Unternehmen zu investieren», sagt Dieter Vranckx, CEO von Swiss. 

Starker Anstieg der Passagierzahlen

Swiss beförderte im ersten Quartal 2023 insgesamt über 3 Millionen Passagiere, was einer Steigerung von über 70 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht. Total führte Swiss über 27’000 Flüge durch, rund 47 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf dem gesamten Streckennetz hat Swiss im ersten Quartal 2023 insgesamt 40,2 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten (gemessen in ASK, angebotene Sitzkilometer); diese Kennzahl stellt die Leistungseinheit im Luftverkehr dar.

Bis 85 Prozent gegenüber 2019

Die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) stieg im selben Zeitraum um 80,4 Prozent. Der Sitzladefaktor betrug durchschnittlich 81 Prozent. Damit fiel er sehr hoch aus und lag um 18,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Swiss rechnet für dieses Jahr weiterhin mit einer Flugkapazität (gemessen in ASK) von bis zu 85 Prozent gegenüber 2019 und mit einer weiteren Erhöhung im Jahr 2024.