Das Programm VSR700 wird im Rahmen des SDAM-Programms (Système de drone aérien de la Marine) entwickelt. Diese Flugtestkampagne ebnet den Weg für die bevorstehende Demonstration auf See an Bord einer Fregatte der französischen Marine. «Diese Tests unter realen Bedingungen sind ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu der Kampagne, die wir im Laufe dieses Jahres mit der DGA (Direction générale de l'Armement - Generaldirektion für Bewaffnung) und der französischen Marine auf See durchführen werden», erklärte Nicolas Delmas, Leiter des VSR700-Programms bei Airbus Helicopters.
Vollständig mit Marinebetrieb kompatibel
Die Testkampagne wurde vor der Küste von Brest, Frankreich, an Bord eines zivilen Schiffes, das mit einem Hubschrauberlandedeck ausgestattet ist, in Anwesenheit von Experten der DGA durchgeführt. Neben der Demonstration des für den VSR700 entwickelten ATOL-Systems dienten die Versuche auch der Bewertung der Anflugverfahren vor der Landung auf dem Schiff. Der Flugbereich des VSR700 auf See, in der Nähe eines Schiffes, wurde im Einklang mit den Entwicklungszielen getestet und es wurde bestätigt, dass das System vollständig mit dem Marinebetrieb kompatibel ist.
Wetterbeständig und von der Tageszeit unabhängig
Sowohl der teilautonome als auch der vollautonome Modus des ATOL-Systems wurden in verschiedenen Seezuständen erfolgreich demonstriert. Der VSR700 nutzt Airbus DeckFinder, um autonome Starts und Landungen auf dem Schiffsdeck bei allen Wetterbedingungen, bei Tag und bei Nacht zu ermöglichen. Insgesamt fanden 150 autonome Starts und Landungen statt. Auch die Handhabung und das Manövrieren des optionally piloted vehicle (OPV), das den VSR700 repräsentiert, auf dem Schiffsdeck wurden getestet.
Anfänglich mit Testpilot
Das OPV kann einen Testpiloten aufnehmen, um sicherere und agilere erste Tests zu ermöglichen, bevor diese Systeme ins vollständig autonome VSR700 integriert werden. Das OPV führte zunächst Starts und Landungen mit Piloten durch, bevor es schrittweise zu vollständig autonomen Manövern überging. Die VSR700 ist für den Einsatz neben anderen schiffsgestützten Marineinstrumenten konzipiert und hat ein maximales Startgewicht von 500 bis 1000 kg. Es bietet das beste Gleichgewicht zwischen Nutzlastkapazität, Ausdauer und Betriebskosten. Es ist in der Lage, mehrere Marinesensoren in voller Grösse über einen längeren Zeitraum zu tragen und kann von bestehenden Schiffen aus neben einem Hubschrauber mit geringem logistischem Aufwand eingesetzt werden.
Der erste Prototyp des VSR700 absolvierte seinen Jungfernflug im Jahr 2020 und erweiterte seinen Flugbereich im Jahr 2021. Im April 2021 bestellte die DGA einen zweiten Prototyp des VSR700, um sich auf die Erprobung der SDAM-Anforderungen zu konzentrieren und eine breitere, schnellere Entwicklung in Richtung dieses Ziels zu ermöglichen.