Für alle Flugzeugfans und Planespotter ist in diesem Jahr bereits im Januar Weihnachten: am heutigen Dienstagmorgen (21.1.) landeten die beiden Jumbo-Jets der amerikanischen Regierung in Zürich; je eine kurz vor und kurz nach 8 Uhr. Der Grund: Die Teilnahme des US-Präsidenten Donald Trump am WEF. Sujets, die man in der Schweiz so schnell nicht wieder vor die Linse kriegt. Wir haben für Sie erste Impressionen zusammengestellt (fotografiert von Simon Vogt, Ian Lienhard, Jürgen Schelling und Rolf Müller).

Flugplatz Dübendorf entlastet Flughafen Zürich
(Text: Rolf Müller)

Auf dem Flugplatz Dübendorf stehen für das World Economic Forum 40 Standplätze für Direktflüge zur Verfügung, dies zur Entlastung des Flughafens Zürich, wo 75 Business Jets  abgestellt werden können. Bereits 34 Jets landeten in den ersten zwei Tagen in Dübendorf. Die WEF-Besucher schätzen den Flugplatz und nützen gerne die Option, per Charter-Helikopter nach Davos weiterzureisen. 

Als Schengen-Aussengrenze wird die Einreise in kürzester Zeit abgewickelt; ein Zeitvorteil für die eilenden WEF-Teilnehmer. Das Handling erfolgt durch die beim Air Force Center angesiedelte TopMotion GmbH. Auch wird das hohe Mass an Diskretion geschätzt.

Wie in den vergangenen Jahren erstellte die Armee ein Sicherheitsdispositiv mit Errichtung von Sperrzonen und Schutzblenden. Zugang zu sensiblen Bereich ist nur nach erfolgter Identitätsprüfung durch bewaffnete Armeeeinheiten möglich. Auch in diesem Jahr stellt die Luftwaffe ihre Basis den amerikanischen Besuchern zur Verfügung. Vor den Hangars nahe Wangen blitzen zahlreiche Positionslichter. Es sind die Black Hawks der US-Armee und die Super Pumas der Luftwaffe, die ihre Turbinen warmlaufen lassen.

WEF – Hochbetrieb auch in Altenrhein
(Text: Jürgen Schelling)

Aber auch am Flughafen St.Gallen-Altenrhein wird es voll. Überall stehen Challenger, Gulfstream, Global, Citation. Legacy oder Falcon. Denn das Weltwirtschaftstreffen World Economic Forum (WEF) in Davos sorgt wie jedes Jahr Mitte Januar für Ausnahmezustand am Bodensee-Airport.

Nicht nur auf dem Vorfeld herrscht bereits am Montag, einen Tag vor dem Davos-Auftakt, reger Betrieb. Sogar der Taxiway wird ab Dienstag ausnahmsweise zu grossen Teilen als Abstellfläche genutzt. Gerollt wird dann auf der Runway. Dabei wurde vor einem Jahr sogar ein neuer Hangar fertiggestellt, in den mehrere Businessjets passen. Das reicht aber bei weitem nicht aus. So parken bis zu 50 Flugzeuge der WEF-Gäste im Freien. Zum Davos-Beginn gibt es wenigstens keinen Schnee. Das macht das Rangieren der abzustellenden Jets für die Flughafencrew deutlich einfacher. Weil so wenig Platz ist, landen die Piloten einiger Jets nur kurz in Altenrhein, lassen ihre Passagiere aussteigen und fliegen gleich weiter. Ein ILS gibt es in Landerichtung «10».

350 Flugbewegungen während des WEF

Etwa 350 Flugbewegungen kommen während des WEF in Altenrhein zusammen. Flugzeuge bis zur Dimension eines Airbus A319 oder einer Boeing 737 können hier noch aufsetzen. Alles was grösser oder schwerer ist, muss nach Zürich-Kloten. Dort landen ohnehin alle Staatsgäste.

Die Abfertigung auf dem Bodensee-Airport ist allerdings deutlich rascher erledigt als in Zürich, egal ob die Maschine aus dem Schengen-Raum oder einem Nicht-Schengen-Staat kommt. Ungewöhnlich schnell gelangen hier die WEF-Teilnehmer vom Flugzeug an ihre Limousine zur Weiterfahrt oder zum Helishuttle-Service. Gerade wegen der kurzen Wege ist St. Gallen-Altenrhein vor allem bei WEF-Stammgästen beliebt.

Eine Spezial-Reportage über den aviatischen Betrieb während des WEF sowie weitere Bilder finden Sie in der gedruckten Ausgabe Nr. 2/20, ab dem 14. Februar im Briefkasten oder an jedem guten Kiosk.