Starlab und das unter der Leitung von UZH-Professor Oliver Ullrich neu gegründete Center for Space & Aviation Switzerland and Liechtenstein (CSA) sowie der Stiftung Switzerland Innovation Park Zürich (IPZ) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Der geplante Science Park von Starlab in Dübendorf wird einer von weltweit drei solchen Stätten des Unternehmens. Die beiden anderen Standorte befinden sich im George Washington Carver Science Park an der Ohio State University sowie im iPark in Tokyo.
Die neue Raumstation
Starlab beabsichtigt ab 2029 die Internationale Raumstation ISS abzulösen, die voraussichtlich 2030 ausser Betrieb gehen wird. Die Raumstation von Starlab soll nicht nur die Fortsetzung der internationalen Forschungsaktivitäten auf der ISS ermöglichen. Auch wirtschaftliche Aktivitäten im erdnahen Orbit sollen erschlossen werden, wie Manfred Jaumann, Managing Director von Starlab Space Europe, an einer Medienkonferenz in Dübendorf erklärte. Dabei geht es etwa um die Erzeugung von Produkten, die unter Bedingungen der Schwerelosigkeit besser hergestellt werden können als auf der Erde. Dazu gehören beispielsweise organähnliche Gewebe aus menschlichen Stammzellen, sogenannte Organoide. Solche sind auf der Erde nur mit Stützstrukturen möglich. Ullrich und seinem Team gelang es in Experimenten auf der ISS, solche Organoide unter Bedingungen der Mikrogravitation erfolgreich zu züchten.
Neues Center for Space & Aviation Switzerland and Liechtenstein
Dem neugegründeten CSA haben sich neben der UZH die Universität St. Gallen, die Hochschule Luzern, sowie die Private Universität Liechtenstein, die Swiss SkyLab Foundation, das Fliegerärztliche Institut der Schweizer Luftwaffe sowie das Amt für Kommunikation des Fürstentums Liechtenstein angeschlossen. Das Center ist offen für weitere starke Partner aus Forschung und Innovation im Space-Bereich. «Die Kooperation mit den Partnern hat gezeigt, dass wir in der Region so stark sind, dass wir es mit jedem anderen europäischen Standort aufnehmen können», so Ullrich. Forschungsflüge in die Schwerlosigkeit, Flüge im Zusammenhang mit Erd- und Atmosphärenbeobachtung, Green Aviation und Missionen zur menschlichen Leistungsfähigkeit in der Aviatik werden die Hauptaktivitäten am UZH Space Hub und dem Center sein. Daneben sind auch Weiterbildungsangebote geplant, die Fachkräfte auf den Gebieten Space and Aviation für die New Space Economy qualifizieren sollen.
«Menschen, die High-Tech machen»
Genau auf solche Fachpersonen wird Starlab angewiesen sein. «Wir möchten Menschen in die Region bringen, die hier High-Tech machen», so Jaumann. Dübendorf soll für Starlab ein sogenanntes Bodensegment der Raumstation werden. «Kommerzielle Raumstationen müssen in Wertschöpfungsketten am Boden integriert sein, um kommerziell erfolgreich zu sein», erklärt Ullrich. Dübendorf wird dabei als Europäischer «Science Park» von Starlab am Boden das Exzellenzzentrum für die Entwicklung und den Betrieb von Payloads – also den Nutzlasten und Experimenten, die an Bord von Starlab gelangen – bilden. Zudem ist auch das Payload Control & Operations Center in Dübendorf geplant. Schwerpunkte werden dabei auf den Bereichen Biotechnologie, Biomedizin und Pharma liegen.