Seit dem Unfall während eines Trainingsflugs für die Netherland Air Force Days 2016 sind sechseinhalb Jahre vergangen. Bei diesem Flugunfall stürzte eines der beteiligten Flugzeuge ab. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten und überlebte den Unfall leicht verletzt. Der zweite Pilot konnte sein beschädigtes Flugzeug sicher landen. Die Anklage warf dem ersten Piloten fahrlässigen Missbrauch und fahrlässige Verschleuderung von Material, fahrlässige Störung des öffentlichen Verkehrs sowie mehrfache fahrlässige Nichtbefolgung von Dienstvorschriften vor. Die Verhandlung war ursprünglich im November 2021 angesetzt, wurde dannzumal aber am ersten Verhandlungstag abgebrochen, weil der Auditor (Ankläger) die Verteidigung abgelehnt hatte. 

Verurteilung, Freispruch und Einstellung

Die Hauptverhandlung des Militärgerichts 2 war für fünf Tage vom 19. bis am 23. Dezember in Aarau angesetzt. Am vierten Tag fällte das Militärgericht 2, das von Oberstleutnant Kenad Melunovic präsidiert wurde, sein Urteil. Der Pilot wird im ersten Anklagepunkt «fahrlässigen Missbrauch und Verschleuderung von Material» zu einer bedingten Geldstrafe von drei Tagessätzen zu 160 Franken verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Strafmass liegt deutlich unter den von der Anklage geforderten 90 Tagessätzen à 270 Franken. Vom Vorwurf der fahrlässigen Störung des öffentlichen Verkehrs wurde der Pilot freigesprochen. Das Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Nichtbefolgung von Dienstvorschriften wurde eingestellt.

Cookies