Air Mauritius hatte schon vor dem Ausbruch des Corona-Virus finanzielle Probleme. Doch die COVID-19-Pandemie habe die Lage noch verschlimmert und zu einer «vollständigen Erosion der Umsatzbasis des Unternehmens» geführt, erklärte der Aufsichtsrat der Fluggesellschaft in einer Mitteilung.

Schon vor der Krise instabil

Als Reaktion auf den Ausbruch der Pandemie hatte die Fluggesellschaft alle ihre internationalen und Inlandsflüge eingestellt. Allerdings war das Virus nicht die einzige Ursache für die Insolvenz. Im Jahresabschluss 2018/2019 (für den Zeitraum bis 31. März 2019) hat das Management anerkannt, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens nicht mehr nachhaltig: Air Mauritius hatte bereits damals einen Verlust von über 21 Mio. € verbucht.

In den danach folgenden neun Monaten, von April bis Dezember 2019, mussten weitere 14 Mio. € an Verlust hingenommen werden. Um die Fluggesellschaft zu reorganisieren, richtete der Vorstand des Unternehmens im Januar 2020 ein Transformation Steering Committee ein. Geholfen hat dies nichts mehr. Air Mauritius hat  am gestrigen Mittwoch (22. April) Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. 

Air Mauritius verfügte zuletzt über eine Flotte von insgesamt 13 Flugzeugen: 3 ATR 72, 2 Airbus A319, 4 Airbus A330, 2 A340 und 2 A350XWB. Am Ende des letzten Geschäftsjahres flog sie 22 Destinationen in Afrika, Asien, Australien und Europa an.